Schloss Neumühl

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bei Karl May[Bearbeiten]

Schloss Neumühl
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Schloss Neumühl ist in Karl Mays Ritterroman "Der beiden Quitzows letzte Fahrten" eine Burg im Besitz von Werner von Holtzendorff. Nach der Flucht Dietrich von Quitzows von Burg Friesack über Dechtow am Zotzen hilft Holtzendorff diesem. Er verbirgt ihn vor Suteminn und den Suchtrupps des Markgrafen von Brandenburg Friedrich von Zollern zuerst auf seinem Schloss Bützow. Da er dort aber leicht entdeckt werde kann, setzen die beiden Ritter die Flucht nach Schloss Neumühl fort.

»Da, trinkt! Ihr werdet der Erquickung bedürfen; aber Ruhe und Pflege könnt Ihr auf Bützow wohl nicht finden, vielmehr erfordert es die Sorge um Eure Sicherheit, daß ich Euch unverzüglich weiter bringe. Schloß Neumühl, welches mir gehört, ist nur von einem alten, tauben Voigte bewohnt, welcher Euch niemals gesehen hat und also auch nicht kennen wird. Dorthin wollen wir mit einander reiten, und ich hoffe, wenn ihr das Schloß nicht verlaßt und überhaupt es vermeidet, von Menschen gesehen zu werden, so könnt Ihr dort verborgen bleiben so lange es Euch gefällt.« 
[...] Beide Männer begaben sich mit leisen Tritten hinab in den Schloßhof, traten aus demselben hinaus zu den harrenden Thieren und bald ging es im scharfen Trabe auf Schloß Neumühl zu. Dort angekommen, wurden sie von dem altersschwachen Castellan empfangen, der nicht wenig erstaunt war, seine Ritter zu so ungewöhnlicher Stunde bei sich zu sehen.
Das Gebäude bot wenig wohnbare Gemächer dar; die besten von ihnen bewohnte der Voigt mit seiner Frau selbst. Ein davon etwas entlegenes wurde endlich für Dietrich erwählt und mit einigem Mobiliar und einem Bette versehen. Er mußte sich hineinlegen und den Kranken spielen. Er galt den beiden Schloßbewohnern gegenüber für einen Quitzowschen Knecht, der sich der Belagerung Friesacks durch die Flucht entzogen hatte und während derselben verwundet worden war, und es wurde ihnen streng auf die Seele gebunden, ihn gut zu verpflegen, nicht durch ungeforderte Dienste und Handreichungen zu belästigen und eben so auch dafür Sorge zu tragen, daß er nicht durch Andere gestört werde. Dann ritt Werner wieder nach Bützow zurück.[1]

Auch auf Neumühl ist Dietrich nicht in Sicherheit und darum bringt ihn Holtzendorff schließlich nach Grabsdorf.

Dieser (fiktive?) Ort darf nicht mit Neumühl in Mecklenburg-Vorpommern verwechselt werden. Er liegt nach Mays Schilderung zwischen Bützow und Grabsdorf, also im heutigen Oranienburg im Landkreis Oberhavel.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Feierstunden am häuslichen Heerde, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1876/77, 5. Kapitel, S. 198 ff.