Tokei-ihto

Aus Karl-May-Wiki
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Tokei-ihto, auch "Inya he yukan" oder "Stein hat Hörner" oder "Stein mit Hörnern", ist die Hauptfigur des sechsteiligen Romanzyklus "Die Söhne der Großen Bärin" von Liselotte Welskopf-Henrich.

Tokei-ihto ist der Kriegername des Lakota-Indianers Harka, Sohn Mattotaupas (Vier Bären), der als Knabe auch die Beinamen "Steinhart", "Nachtauge", "Wolfstöter", "Büffelpfeilversender" und "Bärenjäger" trug.

Seine Schwester Uinonah heiratet später seinen Blutsbruder "Stark wie ein Hirsch" aus dem Stamm der Blackfoot (Schwarzfüße), dessen Schwester Sitopanaki "Deren Füße singen, wenn sie geht" wiederum die Frau Tokei-ihtos wird. Seinen jüngeren Bruder Harpstennah ersticht er auf Weisung des Vaters, der in Blutsfehde mit seinem Stamm liegt, da er im Alkoholrausch eine Goldlagerstätte des Stammes an weiße Goldsucher um Red Fox verraten haben soll.

Harka verlässt als Zwölfjähriger den Stamm, weil er dem Vater die Beteuerungen seiner Unschuld glaubt. Erst nach dem gewaltsamen Ende des Vaters, der von Red Fox ermordet wird, findet er den Weg zurück zu den Lakota und wird Kriegshäuptling der Bärenbande.

Er gerät durch Verrat in Gefangenschaft und führt nach seiner Freilassung die Bärenbande aus der Reservation in den Badlands in die Freiheit nach Kanada.

Tokei-ihto tritt als uralter Mann (mit dem Namen "Harry Okute") noch einmal im Romanzyklus "Das Blut des Adlers" auf. Dort hilft er dem Sohn seiner Enkelin, einem Ex-Gangster mit dem bürgerlichem Namen Joe King, der aber auch den Namen "Stonehorn" in Lakota bekam, aus einer diffizilen Situation. Tokei-ihto erkennt Stonehorn als den Erben seiner Ideen an und kann nun sterben.

Stonehorn und seine Frau Queenie alias Tashina (Schutzdecke; diesen Ehrenamen bekam auch Liselotte Welskopf-Henrich von ihren indianischen Freunden verliehen, für deren Rechte sie gekämpft hat) kämpfen in den USA der 1960er und -70er Jahre weiter im Sinne Tokei-ihtos. Die Besetzung von Wounded Knee 1973 durch indianische Bürgerrechtler wird im letzten Band von "Das Blut des Adlers" thematisiert. Sowohl Stonehorn als auch Tashina geben ihr Leben für die Idee eines menschenwürdigen Daseins der Prärieindianer in moderner Zeit.

Name[Bearbeiten]

Den Namen Tokei-ihto hat die Autorin bei George Catlin entlehnt, der einen gleichnammigen Häuptling der Yancton-Sioux porträtiert hatte. Catlin hatte den Namen Tokei-ihto mit "Stein mit Hörnern" übersetzt, was Liselotte Welskopf-Henrich übernahm. Später stellte sich dies als Übersetzungsfehler heraus. Tokei-ihto heißt tatsächlich "Geh als erster voran, gerade durch". In der zweiten Romanfolge "Das Blut des Adlers" hat die Autorin daraufhin "Stein mit Hörnern" korrekt als "Inya he yukan" übersetzt.