Waldläufer

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Waldläufer auf dem Buchdeckel

Als Waldläufer (franz. coureur des bois oder coureur de bois) werden Pelzhändler in Nordamerika am Anfang der Kolonialgeschichte bezeichnet. Im Gegensatz zu den großen Handelsgesellschaften mit ihren Agenten und Niederlassungen zogen sie auf eigene Faust hinaus ins Land, lebten mit den Indianern, jagten mit ihnen und tauschten ihre Pelze ein. Die Anfänge des Pelzhandels gehen auf die französische Compagnie de la Nouvelle France des Jahres 1627 und ihre Vorgänger zurück, weshalb Sprache und Gebräuche der frühen Pelzjäger französisch beeinflusst waren. Die Coureurs entstanden, als die Compagnie ihr Handelsmonopol durchsetzen wollte.

Sie spielten eine erhebliche Rolle bei der Erkundung des Kontinents, sie knüpften Kontakte zu den indianischen Völkern und eröffneten Handelswege.

Die große Zeit der selbstständig agierenden Coureurs ging zu Ende, als zu Beginn des 18. Jahrhunderts neue Handelsgesellschaften wie die Hudson’s Bay Company oder die North West Company selbst mit Händlern und Niederlassungen in den nordamerikanischen Kontinent vorstießen.

Selbstständige Trapper traten erst im 19. Jahrhundert in den Rocky Mountains wieder auf, als Mountain Men nicht mehr nur von den Indianern Pelze ankauften, sondern selbst als Pelzjäger in die Wildnis gingen.

Die Rolle des Waldläufers wurde Gegenstand von Romanen wie Lederstrumpf (1821) von James Fenimore Cooper oder Le coureur du bois (1850) von Gabriel Ferry, den Karl May übersetzt und bearbeitet als Der Waldläufer (1879) veröffentlichte.

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