Die Reiseerzählungen Karl Mays als literaturpädagogisches Problem
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Die Reiseerzählungen Karl Mays als literaturpädagogisches Problem ist der Titel einer erziehungswissenschaftlichen Dissertation von Ingrid Bröning an der Universität Marburg,[1] die 1973 im A. Henn Verlag, Ratingen, Kastellaun, Düsseldorf erschienen ist. Laut Quellenverzeichnis lagen der Arbeit Karl May's Gesammelte Werke der Karl-May-Bücherei bzw. des Karl-May-Verlags der 1950er und 1960er Jahre zugrunde.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
- Einleitung[2]
- I. Karl-May-Beurteilung in der neueren Jugendbuch-Kritik
- II. Problemstellung
- III. Übersicht über die Arbeit
- Hauptteil A: Karl Mays „Leben und Streben“. Anamnese zur Erläuterung der Besonderheiten des Werkes unter psychologischem Aspekt
- I. Biographische Hinweise
- 1. Herkunft
- 2. Entscheidende Einflüsse
- a) Blindheit
- b) Die Großmutterbindung
- c) Die Bedeutung des Vaters, Bildungsgang
- 3. Scheitern – Kompensationsversuche
- a) Straftaten
- b) „Spaltung des Ich“
- c) Der Ausbau der bürgerlichen Existenz
- d) Die späten Kämpfe
- II. Struktur der Persönlichkeit und Welthaltung Karl Mays
- III. Das Anliegen Karl Mays
- 1. Pädagogische Intentionen
- 2. Sendungsbewußtsein
- IV. Die Realisierung des Anliegens im Werk
- 1. Überblick
- a) Heimaterzählungen und erste Behandlung exotischer Stoffe
- b) Die Lieferungsromane
- 2. Arbeitsweise
- 1. Überblick
- Hauptteil B: Die Reiseerzählungen im Vergleich zu den Anforderungen an das „Gute Jugendbuch“
- I. Anforderungen an das gute Jugendbuch
- 1. Die Bedeutung des guten Jugendbuches für die seelisch-geistige Entwicklung
- 2. Die Lesealter und ihre spezifischen Wünsche
- a) Übersicht
- b) Das Abenteuer-Alter (10.–15. Lebensjahr)
- 3. Beurteilungskriterien
- 4. Internationale und funktionale Einflußnahme
- II. Analyse der Reiseerzählungen anhand der Kriterien des „Guten Jugendbuches“
- 1. Die Reiseerzählungen als „Kunstwerk“
- a) Die Echtheit der Haltung des Erzählers
- b) Zur Problematik der sprachwissenschaftlichen Untersuchung bei Karl May
- c) Aufbauprinzipien (äußere Bauformen – innerer Zusammenhalt)
- d) Mittel zur Aktualisierung
- e) Die Figuren
- f) Buchtechnische Gestaltung der Karl-May-Bände
- 2. Altersangemessenheit
- a) Handlungsstruktur und -ablauf
- b) Sprachliches
- c) Die Wunsch- und Leitbilder
- 3. Erweiterung des Blickfeldes
- a) Vermittlung von Kenntnissen
- b) Einordnungsmöglichkeiten
- c) Aufzeigen von Problemen
- 4. Förderung der Persönlichkeitsentfaltung
- a) Die Rolle der Phantasie
- b) Vorbilder, Gegenbilder, und Schattierungen
- c) Gruppen- und Freundschaftsbeziehungen
- d) Die ethischen Normen der Helden Karl Mays
- 1. Die Reiseerzählungen als „Kunstwerk“
- III. Kritik an den Reiseerzählungen nach Zusammenfassung der Ergebnisse der Analyse
- 1. Kritische Bemerkungen
- a) Die dualistische Weltordnung und das Menschenbild
- b) Zur Problematik des autoritären Führungsstils
- 2. Die Beurteilung der Reiseerzählungen anhand der Kriterien des guten Jugendbuches (Zusammenfassung)
- 3. Kritik an den Kriterien zur Beurteilung von Jugendlektüre
- 1. Kritische Bemerkungen
- Hauptteil C: Funktionale Wirkungsmöglichkeiten der Reiseerzählungen
- I. Tiefenpsychologische Voraussetzungen der Analyse der Reiseerzählungen
- 1. Bewußtes – Unbewußtes
- a) Das Kompensatorische Verhältnis des Unbewußten zum Bewußtsein
- b) Persönliches und kollektives Unbewußtes
- c) Vom Archetypus
- 2. Die Faszinationskraft archetypischer Bilder
- 3. Manifestationen des kollektiven Unbewußten
- a) Träume, Visionen und Phantasieschöpfungen
- b) Märchen
- 4. Zur tiefenpsychologischen Methode
- a) „Psychoanalyse“ und „Analyse des Unbewußten“
- b) Kritik am Verfahren Arno Schmidts
- 1. Bewußtes – Unbewußtes
- II. Analyse der archetypischen Bilder und Deutung der Reiseerzählungen aus tiefenpsychologischer Sicht
- 1. Landschaftssymbolik
- a) Berge
- b) Höhlen und Niederungen
- c) Gewässer
- d) Wälder, Gärten
- 2. Pflanzen und Tiere
- 3. Attribute der Personen
- a) Bärte und Haare
- b) Nasen
- c) Kleidung
- d) Waffen
- 4. Der Weg des Helden (Individuation)
- a) Aufbruch und Ausrüstung
- b) Der Schatten
- c) Anima-Problematik
- d) Der Kampf mit den Trieben und den negativen Kräften des Bewußtseins
- 1. Landschaftssymbolik
- III. Die Bedeutung des Umgangs mit archetypischen Bildern und die darauf beruhenden Wirkungsmöglichkeiten der Reiseerzählungen
- 1. Befreiung von Angst
- a) Projektion innerer Schwierigkeiten in Handlungsabläufe und Symbole
- b) Die Bedeutung der Identifikation
- c) Die Versöhnung von Ich und Unbewußtem
- 2. Weisungen
- a) Vorwegnahme kritischer Situationen, Verdeutlichung von Gefahren
- b) Bewältigungsmuster
- 1. Befreiung von Angst
- Schluß
- Karl Mays pädagogische Bedeutung (Zusammenfassung)
- Anmerkungen
- Literaturverzeichnis
- I. Quellen
- II. Sekundärliteratur
Bewertung
Heinz Stolte stellt fest, „daß Ingrid Bröning durch dieses Buch nicht nur der speziellen Karl-May-Forschung zu einem bedeutsamen Schritt vorwärts verholfen, sondern darüber hinaus der Literaturpädagogik insgesamt, als einer wissenschaftlichen Disziplin, neue Wege und Möglichkeiten erschlossen hat.“[3]
Anmerkungen
Literatur
- Heinz Stolte: Literaturbericht. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1974, S. 237–246. (Onlinefassung)
Weblink
- Einträge in der Sekundärliteratur-Bibliographie der Karl-May-Gesellschaft