Antonio López de Santa Anna

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General Santa Anna 1847

Antonio López de Santa Anna Pérez de Lebrón, auch Santa Ana geschrieben (* 21. Februar 1794 in Jalapa; 21. Juni 1876 in Mexiko-Stadt), war ein mexikanischer General und Politiker.

Leben[Bearbeiten]

Sein aus Spanien stammender Vater war ein kleiner Beamter in der spanischen Verwaltung, seine Mutter stammte aus Frankreich. Als Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung glaubte er, durch den Militärdienst am ehesten seine Ziele erreichen zu können und schlug sich 1821 auf die Seite des Rebellenführers Agustín de Itúrbide. Als Oberst eines Regiments gelang ihm die Vertreibung der Spanier aus der Hafenstadt Vera Cruz, wofür er in den Generalsrang befördert und zum Gouverneur von Vera Cruz ernannt wurde.

Nach der Thronbesteigung Iturbides trat er gegen den Regenten auf und trug 1823 wesentlich zu seinem Sturz bei. 1829 wurde Santa Anna unter dem Präsidenten Guerrero zum Kriegsminister und Oberbefehlshaber des Heeres ernannt. Zum Dank unterstützte er dessen Gegner, Anastasio Bustamante, den er 1832 ebenfalls entmachtete, um sich schließlich selbst im März 1833 in das Präsidentenamt zu putschen. Nach Niederwerfung seiner Gegnerschaft, ließ er 1835 die föderalistische Verfassung ändern und durch ein zentralistisches System, das einer Diktatur gleichkam ändern.

Er war elfmal Staatschef von Mexiko (Präsidentschaften 1833-35; 1839; 1841/42, 1843, 1844; 1846/47; 185355) und wurde fünfmal ins "lebenslange" Exil gesandt. Seine Regierungszeiten waren meist kürzer als die verfassungsmäßige Amtszeit.

1855 wurde er durch die Führer der Liberalen Partei Ignacio Comonfort und Benito Juárez endgültig gestürzt und des Landes verwiesen.

Nach einer allgemeinen Amnestie Benito Juarez' kehrte er 1874 zurück und starb zwei Jahre später 82-jährig in Mexiko-Stadt.

bei Karl May[Bearbeiten]

Werke mit
Antonio López de Santa Anna
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

Waldröschen (nur erwähnt)

Santa Anna wird in Karl Mays Roman Waldröschen zweimal erwähnt. Einmal im Gespräch zwischen dem Panther des Südens und seinem Sohn:

Der Panther ritt mit seinem Sohne voran; die Anderen folgten respectvoll in einiger Entfernung. Die Pferde gingen sicher, obgleich es sehr dunkel war; sie und ihre Reiter schienen jeden Schritt breit des Weges zu kennen. Die ganze Umgegend, die ganze Natur war in tiefe Stille versunken, so auch der Panther. Doch endlich fragte er seinen Sohn:
"Weißt Du noch, als wir den Präsidenten Santa Anna aus Mexiko jagten?"
"Ich weiß es," antwortete der Gefragte einfach.
"Es gab einen fürchterlichen Straßenkampf, in welchem unser Häuflein fast erlag."[1]

Das andere Mal in einem Gespräch zwischen dem kleinen André und dem Wirt einer Venta:

[André:] "Hört einmal, wir kommen da auf ein schlüpfriges Gebiet. Es giebt jedenfalls unter den Franzosen sehr anständige Kerls; denen wünsche ich alles Gute; was aber die Andern anbelangt, die kann, wie ich bereits gesagt habe, der Teufel holen. Es fragt sich, welche von ihnen sich in Mexiko befinden, die Anständigen oder die Andern."
"Nun, das werdet Ihr gleich hören. Nennt Ihr es anständig, sich um anderer Leute Sachen, welche Einem gar nichts angehen, zu bekümmern?"
"Nein; das thun nur die Markt- und Fischweiber."
"Nun, das thun die Franzosen. Die Angelegenheiten Mexikos gehen ihnen gar nichts an, und doch machen sie dieselben zu den ihrigen. Nennt Ihr es anständig, Unschuldige zu bestrafen, die Schuldigen aber laufen zu lassen?"
"Nein; das thut nur ein Hundsfott."
"Die Franzosen thun dies. Die Miramon, Santa Anna und ähnliche Gelichter haben unser Land ausgesogen und ungeheure Schulden gemacht. Statt diese nun bei ihnen einzukassiren, bekleben sie Miramon und Andere mit ungeheuren Ehren und kommen in das Land, um das unschuldige Volk vollends auszubeuteln. Nennt Ihr es ferner anständig, wenn man für einem andern Gelder erhebt, den größten Theil derselben aber in seine eigene Tasche steckt?"[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 12179 (vgl. KMW-II.5, S. 1697).
  2. Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 13590 f. (vgl. KMW-II.5, S. 2597 f.).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks[Bearbeiten]