Des heilgen Landes Blumen send ich Dir (Gedicht)

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Des heilgen Landes Blumen send ich Dir ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

an Emma May oder an Klara May[Bearbeiten]

Des heilgen Landes Blumen send ich Dir,
Der Blume meines schweren Erdenlebens,
Denn blühte nicht Dein Seelenreichthum mir,
Ich lebte zwar, doch lebte ich vergebens.
Ich sammle seine duftgen Glaubensblüthen,
Sie auszustreun mit segensreicher Hand.
Mag immer Dich der Herrgott mir behüten
Für jetzt und für das ewge heilge Land![1]

an Elisabeth Barchewitz[Bearbeiten]

Des heilgen Landes Blumen send ich Dir,
Der frommen, herzig lieben Menschenblume.
Der Himmel duftet oft und oft schon hier,
Und wenn ers thut, sei es dem Herrn zum Ruhme.
Sie starben, um in Deine Hand zu gehen;
So stirb auch Du, doch nur für Gottes Hand,
Und dieses Sterben sei ein Auferstehen
Schon hier, schon hier, im heilgen Erdenland![2]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Während seiner Orientreise hielt sich Karl May vom 29. Juli bis zum 20. August 1899 in Jerusalem und Umgebung auf. In dieser Zeit verfasste er vermutlich das Gedicht in der ersten Fassung an seine erste Frau Emma, an die er auch Blumen sandte.[3]

Etwa 1903 widmete er möglicherweise das gleiche Poem seiner zweiten Frau Klara.[4]

Zu ihrem 16. Geburtstag sandte Karl May am 1. April 1906 an Elisabeth Barchewitz ein Herbarium mit gepressten Blumen und einem Skarabäus. Dazu schrieb er die oben angegebene zweite Fassung des Gedichts.[5]

Zu Mays Lebzeiten wurde dieses Poem nicht veröffentlicht.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik. Sonderbände zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2005, Bd. II, S. 264; Bd. IV, S. 24. ISBN 978-3-7802-0170-6.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 24.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 264.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 24.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 24.