Emeria Garezzo

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Werke mit
Emeria Garezzo
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Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Emeria examniert Sam Barth

Emeria Garezzo ist eine mexikanische Wirtin der Venta "Zur gelehrten Emeria" nahe Prescott.

Nämlich die Wirthin hieß Emeria, Sennorita Emeria. Sie hatte ihren Kopf in die Wissenschaften gesteckt und ihr Herz an den Branntwein gehängt; beide waren da stecken und hängen geblieben. Trotz dieser letzteren Liebhaberei war sie ein resolutes, respectirtes Frauenzimmer. Sie trank nämlich sehr oft, nie aber zu viel, und da ihr Kopf nur der Kunst und Wissenschaft gehörte, so fand der Schnaps in demselben keinen Platz, sie war nie betrunken. Desto öfters aber setzte er sich in ihrem Herzen fest. Geschah dies, so dachte sie an ihre erste und einzige Liebe und weinte ihr bittere, nach Branntwein duftende Thränen nach.[1]

Sie ist die Tante von Miranda, deretwegen sie Robin Walker verpflichtet ist, der ihre Beschränktheit ausnutzt, in ihrem Hause Verbrechen zu begehen, von denen sie jedoch nichts weiß.

Oskar Steinbach und seine Gefährten steigen bei ihr ab.

Sie ist die ehemalige Geliebte von Professor Heulmeier. (Das ist eine Angelegenheit, die jedoch sehr undurchsichtig bleibt.)

Sennorita Emeria hat eine sehr lange, sehr dürre, scharf und spitz gezeichnete Gestalt.

Sie hält sich für sehr gelehrt und glaubt, sie sei Künstlerin, nämlich Dichterin, Componistin, Malerin und Bildhauerin, ist aber wohl geistig verwirrt, was Anlass zu humorigen Szenen gibt; so, wenn sie ihre Gäste, bevor sie sie aufnimmt und bewirtet, mit unsinnigen Fragen auf ihre "Gelehrtheit" überprüft.

"Sie ist übergeschnappt. Sie muß sich einmal in einen lustigen Kerl vergafft haben, der ihr außerordentlich viele Raupen in den Kopf gesetzt hat. Er hat sie mit gelehrten Brocken vollgestopft, wie man eine Gans nudelt. Sie hat nichts davon verdaut. Nun stecken diese Brocken ihr noch im Leibe und sie kann sie nicht los werden. Das schädigt natürlich das Gehirn. Sie hat die Marotte, einen jeden Gast zu examiniren. Sonst ist sie aber ganz ungefährlich und sogar ein sehr achtbares Frauenzimmer."[2]

Sie erweckt aber auch Mitleid und Teilnahme, besonders bei Günther von Langendorff.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 26771 f. (vgl. KMW-II.22, S. 1584).
  2. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 26796 f. (vgl. KMW-II.22, S. 1599 f.).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.