Oskar Steinbach

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Oskar Steinbach
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Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Oskar Steinbach (auch "Oscar") ist ein deutscher Prinz (auch "Prince", Bruder eines Großherzogs), Diplomat, Husarenoberstwachtmeister und russischer General; Veteran des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 und ein berühmter Westmann, bekannt unter dem Namen Fürst der Bleichgesichter. "Steinbach" ist nur ein Inkognito. Sein Hauptwohnsitz in Deutschland ist Bad Wiesenstein.

Aussehen[Bearbeiten]

"Seine hohe, breitschulterige Gestalt ließ auf eine große Körperkraft schließen. Sein Anzug war mit echten Borden verziert, und aus seinem Gürtel sahen die goldbesetzten Kolben zweier Pistolen und der mit edlen Steinen ausgelegte Griff eines Messers. Er schien also reich zu sein. Man konnte ihn auf vielleicht dreißig Jahre schätzen. Sein Gesicht war bleich, aber nicht von einer krankhaften Farblosigkeit. In den großen, dunklen Augen lag Geist und Leben, und ein starker, sehr gut gepflegter Schnurrbart gab ihm ein kriegerisches Aussehen. Er trug keine Handschuhe, und so sah man am kleinen Finger seiner rechten Hand einen Solitär von bedeutender Größe glänzen. Dieser Diamant allein repräsentirte ein nicht unbeträchtliches Vermögen."

Oskar Steinbach in der Wüste.

Seine Abenteuer führen ihn erst in den Orient, dann nach Amerika und über Sibirien zurück in die deutsche Heimat.

Im Orient[Bearbeiten]

In Istanbul bietet er Paul Normann und Wallert Hilfe an, verliebt sich in Gökala, wird fast erschlagen, dann aber auf die Eagle-nest gerettet. Seine eigentliche Aufgabe war, für den designierten Khedive um Prinzessin Emineh zu werben, wobei er Gökala kennenlernte. Er reist mit seinem Sekretär, den er als Kurier direkt nach Ägypten schickt, wobei dieser Kontakt zu Gökala bekommt, später aber nicht mehr auftritt. Schon hier erfährt der Leser, dass Oskar Steinbach ein deutscher Prinz ist.

In der tunesischen Wüste, wohin Steinbach dem Krüger-Bei nachgeritten ist, um seiner diplomatischen Aufträge halber mit ihm zu sprechen, kann er bei den Medscherdah-Arabern das eigene, vom Bei von Tunis geliehene Ross und die Lieblingsstute des Scheiks zurückerobern und Hiluja aus der Gefangenschaft des Targi Ben Hamalek befreien, der sie in die Sklaverei verkaufen will.

Lord Eagle-nest hat einen Anschlag auf den Bei entdeckt; bei der anschließenden Verfolgung Ibrahim Paschas kann Steinbach Tschita befreien.

In Ägypten inspiriert Steinbach den Khedive, ihm eine weitere diplomatische Mission zu übertragen, und zwar zu den Beni Sallah, zu denen er Hiluja bringen möchte.

Dort besiegt er den Stammesstärksten und Ägyptengegner Falehd, Gastgeber Alexei Polikeffs und Ibrahims und Bewerber um Scheichwürde und Hand Badijas, ermöglicht die Verbindung Badijas und Hilujas mit den "Söhnen des Blitzes", Tarik und Hilal, und führt den Stamm zum Sieg über die Beni Suef. Schließlich verfolgt er Ibrahim und Polikeff und nimmt ihnen die geraubten Frauen, sie selbst jedoch können mit Hilfe von Capitain Leblanc auf der La bouteuse entkommen.

In Amerika[Bearbeiten]

Oskar Steinbach in Amerika

In Nordamerika heißt er Natan-si-ni-tle kayi (abgekürzt: Tan-ni-kay), was auf apachisch Fürst der Bleichgesichter heißt.

Er kennt den Westen, wie ich die Linien meiner Hand kenne, und doch spricht man erst seit ungefähr drei Vierteljahren von ihm. Aber in dieser kurzen Zeit ist er auch so berühmt geworden, daß die zweijährigen Indianerkinder von ihm schwärmen und die weißen Großväter und Großmütter von ihm erzählen. Er ist der alte Ueberall und Nirgends. Wo etwas Großes geschieht, hat er es angestiftet, und die »starke Hand« ist dabei. Beide sind nämlich ganz unzertrennliche Freunde. Es ist, als ob er allgegenwärtig sei. Heute hat er die Sioux über den Schädel gehauen und nach kurzer Zeit hört man bereits, daß er die Comanchen in die Enge getrieben hat. Gestern hat er eine weiße Familie vom sicheren Tode errettet und morgen oder übermorgen haut er einen braven Indsman aus den Feinden heraus. Er soll so stark sein, wie ein brauner Bär, und doch ein Kind von Gemüth. Er kommt und verschwindet wie ein Geist. Niemals läßt er Spuren zurück, und findet man ja einmal eine Fährte seines Pferdes, so hört sie plötzlich mitten im tiefen Sande, wo sie doch am sichtbarsten ist, auf, als wären Reiter und Pferde plötzlich davon geflogen. Darum sagen die Rothen, daß er ein Geisterpferd besitze, welches vier Flügel habe.

Er besitzt ein Beil, das bumerangartig geworfen werden kann und das gleichzeitig eine doppelläufige Schusswaffe ist. Von seinem Freund "Starke Hand" bekam er ein Pferd geschenkt.

Er weist Sam das Versteck der Bande des rothen Burkers und schützt die "Taube des Urwaldes". Dabei fängt er Florin – der später wieder entkommt – und befreit Magda, verfolgt dann in großer Gruppe die Verbrecher und rettet Günther von Langendorff, ehe er mit diesem den Entführten ins "Thal des Todes" vorauseilt, die Mine in seine Hand bringt und die dort schon Gefangenen befreit.

In Sibirien[Bearbeiten]

Anstatt des dunklen, langen Vollbartes, welcher in Constantinopel und später sein Gesicht umrahmt hatte, trug er jetzt [in Platowa] nur einen kräftigen Schnurrbart, welcher einen wirklichen Schmuck seines männlich schönen und bedeutenden Gesichtes bildete.

Er tritt als Kavalleriegeneral mit allerhöchsten Vollmachten auf, befindet sich im Besitz vieler Blanko-Ukase (Ukas imennoj) und rehabilitiert den Maharadscha Banda und Georg von Adlerhorst, begnadigt die Barths, verhaftet die Saltikoffs, Polikeff und Florin und kehrt schließlich mit Semawa und Banda, den Barths und Familie Dobronitsch über Sankt Petersburg zurück, nachdem er auf halbem Weg das Kleeblatt mit dem ausgelieferten Florin vorausgesandt hat.

In Bad Wiesenstein[Bearbeiten]

Als Anführer der letzten in Bad Wiesenstein eintreffenden Gruppe bleibt ihm nur noch, Sams Inszenario zu billigen und seine Rolle darin einzunehmen, ehe er sich im Rahmen der Audienz seiner Gäste beim Großherzog als dessen Bruder zu erkennen gibt.

Sonstiges[Bearbeiten]

In Amerika behandelt er Sam unangemessen rau und abwertend, nach Sibirien nimmt er ihn und die Brüder Tim und Jim Snaker aber mit und Sam ist dort seine Vorhut und erledigt fast die ganze Arbeit.

Über seinen biografischen Hintergrund sowie seine Gründe für die aktive Einmischung in Adlerhorst'sche Angelegenheiten gibt Karl May nie eine Erklärung; er lässt nur anklingen, dass Oskar im Sinne seines verstorbenen Vaters handle und ein bißchen mit ihnen verwandt sei. Harald Mischnick versucht, in seiner Fortsetzung "Das letzte Rencontre" eine sinnvolle "Lösung" für Steinbachs Engagement zu skizzieren.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.