Fessarah

Aus Karl-May-Wiki
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Die Fessarah (bei Karl May auch Fessara) sind ein Beduinenstamm, der am Dschebel Modjaf beim Wadi Melk wohnt. Ibn Asl unternimmt eine Sklavenjagd und es gelingt ihm, die Scheikstochter Marba und alle anderen Mädchen und jungen Frauen zu entführen. Sie sollen nach Arabien verkauft werden. Der Reis Effendina Achmed Abd el Insaf bittet den Ich-Erzähler, ihn bei der Jagd nach den Tätern zu unterstützen.

Fessarah
Elbsandsteingebirge.jpg

Im Lande des Mahdi I, II

»Etwas Ungeheuerliches, ein Sklavenraub, wie er seit Menschengedenken nicht vorgekommen ist. Wenn Schwarze überfallen werden, so ist das etwas Gewöhnliches; beim Raube von Nubiern und Nubierinnen drückt man noch ein Auge zu; wenn aber Araber, welche noch dazu rechtgläubige Moslemin sind, in die Sklaverei geschleppt werden, so ist das eine Sünde gegen den Kuran, welcher über alle Grenzen geht.« - »Wo hat man so etwas gewagt?« - »Hast du von dem Bir es Serir gehört, welcher im Westen von Es Safih liegt?« - »Ja. Dieser Brunnen befindet sich südöstlich vom Dschebel Modjaf, einen vollen Hedschihn-Ritt vom Wadi Melk entfernt. Er gehört, wenn ich mich nicht irre, den Fessara-Arabern.« 
»Du bist gut unterrichtet. Die Abteilung der Fessara, welche ihre Herden an diesem Brunnen tränkt, feierte ein Fest. Alle Männer zogen nach dem Dschebel Modjaf, um dort eine großartige Fantasia auszuführen; die Frauen blieben daheim. Als die Männer am andern Tage zurückkehrten, lagen die Kinder und alten Weiber erschlagen da; die jungen Frauen und die Mädchen aber hatte man entführt. Die Herden waren zerstreut; es gab über vierzig Leichen am Platze.« - »Das ist ja schrecklich! Die Mädchen und Frauen der Fessara sind wegen ihrer Schönheit berühmt. Hat man denn keine Spuren gefunden?« - »Nein. Am Morgen war ein Sturm erwacht, der alle Fährten der Wüste und der Steppe verweht hat.«[1]

Es gelingt dem Erzähler mit Hilfe von Ben Nil, die Sklavenjäger im Wadi el Berd zu fangen und die Mädchen zu befreien. Dabei stellt sich heraus, dass der Diener des Erzählers, Selim el Fallah el Dschabani, wegen Feigheit aus dem Stamme der Fessarah ausgestoßen worden war.

Marba rächt sich an den Anführern der Sklavenkarawane, Ben Kasawi und dem Narbigen, indem sie die beiden erdolcht. Die anderen Räuber lässt der Reis Effendina erschießen, nur Ibn Asl kann entkommen.

Der Erzähler und Ben Nil geleiten die Befreiten zu ihrem Stamm zurück und werden dort mit großen Ehren empfangen und tagelang gefeiert.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Im Lande des Mahdi I. Gesammelte Reiseerzählungen, Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1896, 6. Kapitel, S. 405.