Haus des Todes

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Haus des Todes
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Winnetou IV

Das Haus des Todes, so wird in Karl Mays Alterswerk Winnetou IV erzählt, ist ein großes Heiligtum der Indianer, und zwar ein Beratungstempel. Es liegt in der Nähe des Pa-wiconte (Siouxsprache: "Wasser des Todes"), dem Deklil-to der Apatschen, wo Santer starb. Die Kiowa-Indianerin Kakho-oto trifft die Reisegesellschaft Old Shatterhands und seiner Gefährten und führt sie dorthin.

"Ich führe euch nach dem besten Ort, den es für euch und eure Absichten gibt." - "Nicht nach dem Wasser des Todes?" - "O doch! Aber auf einem Umweg, damit man euch nicht sehe. Auf diesem gelangt ihr nicht nur an das 'Wasser des Todes', sondern auch an das 'Haus des Todes'. Fürchtet ihr euch vor Geistern?" - "Nur Lebende sind zu fürchten, nicht aber die Toten. Ich hörte noch nie von einem Haus des Todes. Wo liegt es?"
"Am See. Es war unbekannt. Es wurde erst vor zwei Jahren entdeckt. Man fand es voller Gebeine aus uralter, uralter Zeit, mit zahllosen Totems, Wampums und anderen heiligen Dingen. Das alles hat man geordnet, wohl mehrere Wochen lang. Dann wurde das Kalumet des Geheimnisses darüber geraucht, und Niemand mehr darf es betreten. Wer es dennoch wagt, sich der Stelle des Ufers zu nähern, die nach dem Haus führt, wird von den Geistern derer, die einst hier starben, getötet."[1]

Das Haus des Todes liegt unter einer künstlich errichteten hohen Schutthalde aus großen Felsstücken. Zu beiden Seiten des versteckten Eingangs sind Reliefs von Häuptlingen zu sehen.

Durch das Tor eingetreten, befanden wir uns in einem nicht allzu weiten, aber sehr hohen Raum, dessen Bau ein ganz eigentümlicher war. Man denke sich einen auseinandergeschnittenen, also halben Zuckerhut, der mit seiner geraden, senkrechten Schnittfläche am Felsen lehnt, während seine gebogene, halbkegelförmige Wand von den Felsenstücken gebildet wurde, aus denen der vermeintliche Bergsturz bestand. Diese Wand ging also nicht senkrecht, sondern schief nach innen empor. Sie bildete keine glatte Fläche, sondern ihre riesigen Quader lagen derart neben- und übereinander, daß immer auf einen vorstehenden ein zurückliegender folgte. Hierdurch wurden Nischen gebildet, die zur Aufbewahrung von Mumien, Skeletten oder einzelnen Knochenteilen dienten.
Am Boden, genau auf der Mitte desselben, stand ein steinerner Altar.[2]

Ein Kletterweg aus Steinen, die innen aus der aufgeschichteten Felsmauer herausragen, führt bis an die Spitze des Bauwerks, auch einige Fensteröffnungen sind in der Höhe angebracht.

Old Shatterhand, dessen Frau Klara und der Junge Adler belauschen hier die Beratung der feindlichen Häuptlinge.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Winnetou IV. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld Freiburg 1910, S. 350 ff.
  2. Karl May: Winnetou IV, S. 350 ff.