Herwarth Walden

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Herwarth Walden, eigentlich Georg Lewin (* 16. September 1878 in Berlin; † 31. Oktober 1941 bei Saratow), war ein deutscher Schriftsteller, Verleger, Galerist, Musiker und Komponist. Walden war einer der wichtigsten Förderer der deutschen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Die Dichterin Else Lasker-Schüler war seine erste Ehefrau.

Leben und Werk[Bearbeiten]

Biographisches[Bearbeiten]

Lewin, der einer wohlhabenden jüdischen Familie entstammte, studierte in seinen Jugendjahren Komposition und Klavier in Berlin und Florenz. Sein musisches Talent und die von ihm gewählte künstlerische Ausbildung distanzieren ihn früh von der großbürgerlichen Welt seines Elternhauses. Er schrieb Lyrik und Prosa und war Kritiker für Literatur, Musik und Kunst. 1903 gründete er den "Verein für Kunst", dem in den Folgejahren eine große Zahl bedeutender Schriftsteller angehören wird. Am 30. November 1903 heiratete Lewin Else Lasker-Schüler, von der er 1912 wieder geschieden wurde. Lasker-Schüler verdankte Lewin sein Pseudonym Herwarth Walden, inspiriert durch Henry Thoreaus Roman Walden; or, Life in the Woods (1854).

Von 1910 bis 1932 gab Walden die Zeitschrift Der Sturm heraus, die er zusammen mit Alfred Döblin begründet hatte und die von da an eine der wichtigsten Publikationen des Expressionismus sein wird. Im Jahre 1910 kam auf Waldens Anregung Oskar Kokoschka nach Berlin und arbeitete an der Zeitschrift mit.

1912 heiratete Walden die schwedische Malerin Nell Roslund und betätigte sich in der Folgezeit verstärkt als Galerist. So betrieb er die sogenannte "Sturm-Galerie", in der ab 1912 unter anderem Bilder des Blauen Reiters und des italienischen Futurismus zu sehen waren. Daneben gründete er weitere künstlerische Institutionen, die allesamt den avantgardistischen Geist des Sturms atmen (Kunstschule, Bühne etc.). Er entdeckte neue Talente wie Georg Schrimpf und Maria Uhden und förderte sie.

Als Kontrastveranstaltung zur Sonderbundausstellung, die 1912 in Köln ausgerichtet worden war, fand vom 2. April bis zum 1. Dezember 1913 die von Walden ausgerichtete Ausstellung moderner Kunst des Ersten Deutschen Herbstsalons in der Potsdamer Straße 75, statt, unweit seiner Galerie Der Sturm in der Potsdamer Straße 134 a.

1919 wurde Walden Mitglied der Kommunistischen Partei. 1924 ließ sich Walden von seiner zweiten Frau scheiden.

1932 heiratete Walden erneut und verließ, nachdem diese Ehe aufgrund des Einflusses der Gestapo geschieden wurde und angesichts des aufziehenden Nationalsozialismus, anschließend Deutschland. Er begab sich nach Moskau, wo er als Lehrer und Verleger arbeitete. Seine Sympathien für die Avantgarde weckten allerdings schnell das Misstrauen der stalinistischen Sowjetregierung und Walden musste sich wiederholt gegen eine Gleichsetzung von Avantgarde und Faschismus publizistisch zur Wehr setzen.

Walden starb im Oktober des Jahres 1941 in einem sowjetischen Gefängnis bei Saratow. Die Feststellung seines Todeszeitpunktes erfolgte durch den Suchdienst des Roten Kreuzes.

Bibliographisches[Bearbeiten]

  • Der Sturm (Zeitschrift, 1910–1932)
  • Dafnislieder für Gesang und Klavier (1910)
  • Das Buch der Menschenliebe (Roman, 1916)
  • Die Härte der Weltenliebe (Roman, 1917)
  • Das Begriffliche in der Dichtung (Essay, 1918; Onlinefassung)
  • Kind (Drama, 1918)
  • Menschen (Drama, 1918)
  • Unter den Sinnen (Roman, 1919)
  • Die neue Malerei (Essays, 1920)
  • Glaube (Drama, 1920)
  • Einblick in Kunst (1920)
  • Sünde (Drama, 1920)
  • Die Beiden (Drama, 1920)
  • Erste Liebe (Drama, 1920)
  • Letzte Liebe (Drama, 1920)
  • Im Geschweig der Liebe (Gedichte, 1925)
  • Kreidefelsen Rügen (Ölgemälde, 1937)
  • Vulgär-Expressionismus (Essay, 1938)

Herwarth Walden und Karl May[Bearbeiten]

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In seiner Zeitschrift Der Sturm veröffentlichte Walden im Mai 1910 Rudolf Kurtz' Offenen Brief an Karl May.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.

Weblinks[Bearbeiten]