Ifras Esel

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Ifras Esel ist in Karl Mays Reisererzählungen Durch die Wüste und Durchs wilde Kurdistan das Reittier eines Begleiters von Kara Ben Nemsi, des türkischen Buluk Emini (Schreiber und Quartiermeister) Ifra. Dieser Esel ist berüchtigt, weil er während der Dunkelheit aus Angst ständig schreit.

Kara Ben Nemsi behauptet, der Esel könne davon nur erlöst werden, wenn Ifra einen Stein an dessen Schwanz bände.

Ich trat an den Esel heran und faßte ihn beim Zügel. Nachdem ich ihm laut einige fremdländische Fragen vorgelegt hatte, hielt ich das Ohr an seine Nase und horchte. Dann machte ich eine Bewegung der Überraschung und wandte mich an Ifra.
"Buluk Emini, wie hieß dein Vater?" – "Nachir Mirja." – "Der ist es nicht. Wie hieß der Vater deines Vaters?" – "Muthallam Sobuf." – "Der ist es! Wo wohnte er?" – "In Hirmenlü bei Adrianopel."
"Das stimmt. Er ist einmal von Hirmenlü nach Thaßköi geritten, und hat, um seinen Esel zu ärgern, ihm einen schweren Stein an den Schwanz gebunden. Der Prophet aber hat gesagt: "Escheklerin sew – liebe deine Esel!" Darum muß der Geist deines Großvaters diese Tat sühnen. Er hat an der Brücke Ssirath, welche zum Paradiese und zur Hölle führt, umkehren müssen und ist in diesen Esel gefahren. Er hat seinem Tiere einen Stein an den Schwanz gebunden, und nun kann er nur dadurch erlöst werden, daß ihm auch ein Stein an den Schwanz gebunden wird."[1]

Tatsächlich hört der Esel danach sofort auf zu schreien. Als sich Ifra nun aber weigert, weiterhin auf dem "Geist seines Großvaters" zu reiten, klärt ihn Kara Ben Nemsi auf, dass er ihn zwar beschwindelt habe, die Methode aber tatsächlich helfe.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Durch die Wüste. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 477.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Tiere im Werk Karl Mays finden Sie im Karl-May-Tierlexikon (Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 145/2012) von Anja Tschakert.