Ist Dir ein Stern heut aufgegangen (Gedicht)

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Ist Dir ein Stern heut aufgegangen ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

Ist Dir ein Stern heut aufgegangen
In Deines Daseins dunkler Nacht,
So sag' ich Dir ganz unbefangen,
Daß Dir den Strahl nur Gott gebracht.
Ich bin ein Mensch, wie jeder andre
Nur daß ich Dir mein Herz geschenkt –
Und ob ich auch bald weiterwandre,
Es bleibt Dir immer treu und denkt:
Es lasse Gott, mein lieb Mariechen,
Der über Deinen Häupten wacht,
Nie das Vertraun zu ihm versiechen,
Das mich Dir lieb und wert gemacht.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Während seiner Rundreise, die Karl May mit seiner Frau Emma von Mai bis Juli 1897 unternahm, hielt er sich vom 13. bis 15. Mai in Wernigerode auf, wo er seine Leserin Marie Hannes und ihre Familie kennenlernte. Über das Gedicht berichtet "Mariechen" in ihrem Manuskript Allerlei von Karl May, dem einzigen Textzeugen für dieses Poem:

Am andern Morgen [nämlich am 14. Mai] weckte mich der Postbote aus kurzem Schlummer mit einem großen grauen Stadtpostbriefe, der in Onkel Karls [gemeint ist Karl May] wohlbekannter Handschrift meine Adresse trug. Hastig öffnete ich ihn und las:
                      W[ernigerode] den 13/5 97. Abends 12 1/2 Uhr.
    Mein liebes Mariechen!
  Hier meine Antwort auf Deine beiden Empfangsgedichte:
  Ist Dir ein Stern heut aufgegangen [...]
      Dein Onkel Karl May.
Diesen großen weißen Hotelbriefbogen hab' ich heilig aufbewahrt. –[2]

Die zwei Empfangsgedichte von Marie Hannes sind nicht überliefert. Zu Mays Lebzeiten wurde Ist Dir ein Stern heut aufgegangen nicht veröffentlicht.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Hannes: Allerlei von Karl May, S. 97.
  2. Hannes: Allerlei von Karl May, S. 97.

Literatur[Bearbeiten]