Ku-Klux-Klan

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Der Ku-Klux-Klan war ein Geheimbund in den Südstaaten der USA.

Etymologie[Bearbeiten]

Der Name Ku Klux Klan kommt vermutlich von kyklos, dem griechischen Wort für Kreis – das entsprechende englische Wort "circle“" kann im Englischen auch für einen geheimen Zusammenschluss, einen "Zirkel" von Eingeweihten, stehen. Das Wort wurde in zwei Silben getrennt. Da alle Gründungsmitglieder schottischer Abstammung waren, wurde Clan hinzugefügt, der Alliteration wegen aber mit K geschrieben. Nach einer anderen Theorie ist der Name Ku Klux Klan dem Geräusch beim Spannen eines Gewehrhahnes nachempfunden. Eine weitere Theorie vermutet, dass der Name vom lateinischen Wort lux (Licht) abgeleitet worden war.

Geschichte[Bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten]

Der ursprüngliche Ku-Klux-Klan wurde am 24. Dezember 1865 in Pulaski (Tennessee) gegründet. Die Gründer waren sechs Offiziere der im amerikanischen Bürgerkrieg unterlegenen Südstaaten. Dieser ursprüngliche Klan hatte keine politische Zielsetzung, die Männer wollten eigentlich nur der tödlichen Langeweile der Nachkriegsära entkommen und spielten der Öffentlichkeit Streiche. Unter anderem tarnte man sich bei nächtlichen Ritten durch die Landschaft mit weißen Bettlaken.

Eine politische Dimension bekam der Klan erst, als man erkannte, dass sich vor allem die abergläubischen ehemaligen Sklaven von den nächtlichen Ausritten einschüchtern ließen. Schon bald erhielt der Klan deshalb Zustrom aus dem ganzen Süden der USA.

Entwicklung[Bearbeiten]

Mississippi-Ku-Klux-Mitglieder, die im September 1871 festgenommen wurden

Den Gründungsmitgliedern entglitt bald die Führung des Klans. Um die zahlreichen Ortsgruppen als gemeinsame Organisation zusammenzufassen und unter einheitliche Führung zu stellen, organisierte man Anfang 1867 in Nashville (Tennessee) einen Bundeskongress des KKK. Auf dieser Versammlung gab man sich eine Verfassung und wählte den Ex-Südstaatengeneral Nathan Bedford Forrest zum ersten "Großen Hexenmeister" des Ku-Klux-Klans. Die tatsächliche Macht Forrests war aber mehr symbolischer Natur, da die einzelnen Klangruppen weiterhin unabhängig voneinander operierten. In jener Zeit hatte der Klan nach ungefähren Schätzungen etwa eine halbe Million aktiver Mitglieder und unzählige Sympathisanten im gesamten Süden.

Jener Klan der Rekonstruktionszeit hinderte die Schwarzen an der Wahrnehmung und Ausübung ihrer damals neu erworbenen Bürgerrechte. Das geschah mittels Einschüchterung, Brandstiftung, körperlicher Gewalt, Entführung und Mord. Er richtete sich jedoch nicht bloß gegen die ehemaligen Sklaven; Opfer des Klans wurden auch die sogenannten "scalawags" (englisch für ein im Wachstum zurückgebliebenes Tier, im Südstaaten-Slang für Kollaborateure mit den Yankees, Kriegsgewinnler und Bürgerrechtsaktivisten), Mitglieder der Republikanischen Partei und der Yankee-Besatzungsarmee und ihrer Administration (sogenannte "carpetbaggers").

Auflösung 1871 und Ende[Bearbeiten]

Nach Erlassung der so-genannten "Ku-Klux-Acts", einer Gesetzesreihe, die die Terrorakte im Süden eindämmen sollte, und einem gescheiterten Versuch der Bundesführung, unter Nathan Bedford Forrest die Klan-Mitglieder zur Räson zu bringen, löste jener den Klan 1871 offiziell auf. Doch bei der Auflösung wurde klar, wie gering die tatsächliche Macht des "Großen Hexenmeisters" war: Nur in Arkansas und Tennessee wurde seinem Befehl Folge geleistet, vor allem in Alabama, Georgia, Mississippi, North- und South Carolina stiegen die Gewaltdelikte sogar an.

Der Klan verschwand erst allmählich, jedoch nicht aufgrund öffentlichen Druckes, sondern weil er im Grunde genommen seine politischen Ziele erreicht und sich damit selbst überholt hatte: 1874 hatten die Demokraten wieder die Mehrheit im Repräsentantenhaus erhalten, zwei Jahre später war ihre de facto-Alleinherrschaft im Süden wieder hergestellt.

Der Ku-Klux-Klan bei Karl May[Bearbeiten]

Werke[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

Wie Rudi Schweikert nachwies, übernahm May die relevanten Informationen aus dem Artikel Die Kuklux-Verschwörung, der 1872 in der zeitschrift Ueber Land und Meer erschienen war. Dieser Artikel wiederum basiert seinerseits (genau wie der zeitgleiche Brockhaus-Eintrag) auf dem Aufsatz Der Geheimbund des Ku-Klux-Klan von Rudolph Doehn (1871 in Deutsche Warte).

Kuriosa[Bearbeiten]

Durch den "Einbau" des ersten Textes in Winnetou II, wobei May die Handlungszeit in den amerikanischen Bürgerkrieg vorverlegte, entstand ein Anachronismus, da zu dieser Zeit der Klan noch nicht existierte.

In dem Band "Winnetou und der Scout" aus dem Nymphenburger Verlag wurden der Ku-Klux-Klan durch "normale" Schurken ersetzt. Begründet wurde das von den Herausgebern damit, dass die Erzählung zeitlich vor der Gründung des Ku-Klux-Klan 1865 spielt.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]