Wandbilddruck

Aus Karl-May-Wiki
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Wandbilddrucke sind druckgrafische Blätter, die der Ausschmückung von Räumen dienten und meist unter Glas gerahmt wurden.

Solche Bilder wurden auch von Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer vertrieben und u. a. auf Werbeseiten in den Lieferungsromanen annonciert. Erhältlich waren Oelfarbendruck-Bilder und Schwarzgrundbilder mit oder ohne Rahmen.

So erinnerte der Redakteur - vermutlich Karl May - in der Zeitschrift Schacht und Hütte an einen "Prämiendruck":

Mit Nr. 26 unseres Blattes war die Oelfarbendruckprämie "Schweizer Landschaft" zu expediren. Diejenigen Abonnenten, welche sich noch nicht im Besitze dieses Prachtbildes befinden, wollen ihre Bestellung baldigst aufgeben.

Auch für Karl May gehörten Ölfarbendrucke zum kleinbürgerlichen Standard – selbst in Südamerika:

Er öffnete eine schmale Thüre, durch welche wir in den Wohnraum traten, der höher war, als man es gewöhnlich in Ranchos findet, und eine Bretterdecke hatte. Die Glasfenster zeigten keinen einzigen Flecken, und die einfachen Tische und Stühle waren ebenso wie die Diele blitzblank gescheuert. Das mutete einen so heimatlich an. Neben der Thüre hing ein Weihwassergefäß, was ich während dieser Tage noch nirgend anderswo gesehen hatte, obgleich die Staatsreligion der Banda oriental die katholische ist. Gegenüber hing der Spiegel und zu beiden Seiten von ihm die Mater dolorosa und der Erlöser mit der Dornenkrone in nicht üblem Oelfarbendruck. In der Ecke stand ein großer Kachelofen und hinter demselben, in dem Raume, welchen man in einigen Gegenden Deutschlands die 'Hölle' nennt, ein altes, mit Leder bezogenes Sofa. Es war mir ganz so, als ob ich mich in einer thüringischen oder bayerischen Bauernstube befände.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Am Rio de la Plata. In: Karl Mays Werke, S. 46675 f. (vgl. KMW-IV.7, S. 218 f.).

Weblinks[Bearbeiten]