Wilhelm Anton Krug

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Wilhelm Anton Krug (* 1859; † 1938) war ein Gastwirt in Gartow, bei dem Karl May im Mai 1898 logierte.

Wilhelm Anton Krug und Karl May[Bearbeiten]

Vermutlich bereits am 1. Mai 1898 quartierte sich Karl May während einer Studienreise im Gartower Gasthof Hotel Krug, Hauptstraße 15, ein. Im Gastraum erzählte er dem dort versammelten Honoratiorenstammtisch "Die Börse" bis zwei Uhr nachts von seinen Abenteuern.[1] Wegen seiner Freigiebigkeit wurde Karl May in den folgenden Tagen als Hochstapler verdächtigt und am 6. Mai solange im Gasthof polizeilich festgehalten, bis der Radebeuler Gemeindevorstand seine Identität bestätigte.[2]

Kinder aus Hôtel "Krug" Gartow.
In: Leseralbum, S. 233.

Wohl während dieses Aufenthalts erhielt May ein Porträtfoto zweier Kinder, das er beschriftete und in sein Leseralbum aufnahm.[3] Nach Volker Griese handelt es sich dabei um die Kinder des Gastwirts.[4]

Am 7. Mai reiste May aus Gartow ab, um nach Hause zu fahren, kam aber nur bis Salzwedel. Von dort aus schrieb er einen Brief an den Gastwirt Krug:

Wir sind zu dem Schnellzug nach Dresden hier zu spät angekommen – Dr. Karl May hat also Bekanntschaft mit den das Herz bewegenden Verkehrsverhältnissen, die jetzt ja auch nicht allerseits besser geworden sind, [...] und so bleibe ich diese Nacht in Salzwedel.[5]

Einen weiteren Brief sandte Karl May zehn Tage später aus Radebeul an Wilhelm Anton Krug:

Denken Sie nicht, daß ich Sie vergessen habe! Kaum zu Hause angekommen, mußte ich nach Wien. Von dort zurückgekehrt, sende ich einstweilen diese zwei Hefte, eins für Sie und eins für Dr. med. Röhrs.

Tatsächlich war May allerdings nicht in Wien, hatte allerdings Wiener Besuch von der gräflichen Familie Radetzky von Radetz.[6] Um welche Hefte es sich handelte, ist unbekannt.

In Erinnerung an seine Gartower Festnahme unterschrieb Karl May noch auf seiner Orientreise im April oder Mai 1899 eine Grußkarte aus Kairo an Krug mit

Ihr ergebener Arrestant[7]

Der Kapellmeister und Karl-May-Leser Carl Ball besuchte am 2. Dezember 1910 den Gartower Gasthof und saß mit dem Wirt und anderen May-Freunden zusammen. Eine gemeinsame Grußkarte wurde an diesem Abend an Karl May geschrieben.[8]

Weitere Kontakte Wilhelm Anton Krugs mit Karl May sind nicht bekannt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 137 f.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 142-144.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 138.
  4. Griese: Personen, S. 197 f.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 144.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 145.
  7. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 144.
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 371.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.

KMChronik winz frontal.jpg Die fünfbändige Karl-May-Chronik ist ein Standardwerk der Karl-May-Forschung. KMChronik winz.jpg

Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I bis V. Sonderbände zu den Gesammelten Werken.
Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2005/2006. ISBN 978-3-7802-0170-6
Sie ist erhältlich beim Karl-May-Verlag.