Ernst Theodor Meinhold
Ernst Theodor Meinhold (* 1835; † 1890) war ein "Materialwarenhändler" (also Kaufmann) in Glauchau, der den angehenden Hilfslehrer Karl May im Oktober 1861 als Untermieter in seine Wohnung in der Großen Färbergasse 17 aufnahm. Nach nur 14 Tagen setzt er May via Anzeige wieder vor Tür, da dieser sich während des Klavierunterrichts etwas zu intensiv mit Frau Meinhold (* 1842; † 1891) befasst habe.
Karl May lieferte Anfang November eine andere Version der Geschehnisse, wonach er mit seinem Wirt, einem dem Trunke ergebnen Mann, in Streit geraten sei. Meinhold habe dann angefangen, Lügen über ihn zu verbreiten, worauf May auf Anraten des Superintendenten Dr. Carl Wilhelm Otto hin eine neue Anstellung außerhalb Glauchaus gesucht habe.
Diese Version wird von der Superintendentur Glauchau am 14. November als falsch bezeichnet.
Die Anzeige hat – besonders da die Meinholds ihre Aussagen beeiden wollen – nach einer ernsten Verwarnung eine fristlose Kündigung zur Folge.
Sonstiges
In der TV-Serie Karl May von 1992 wurde Ernst Theodor Meinhold von Horst Krause gespielt.
Literatur
- Klaus Hoffmann: "Nach 14 Tagen entlassen..." Über Karl Mays zweites "Delikt". In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1979.
- Hans-Dieter Steinmetz: "Ein unglückliches Opfer der Verkennung". Unbekanntes Dokument zur Meinhold-Affäre gefunden. In: Karl-May-Haus Information Nummer 10/1997, S. 5–10.
- Bericht des örtlichen Schulinspektors, Eduard Otto Pfützner, vom 7. November 1861. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 119/1999, S. 43. (Onlinefassung)
- Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005. ISBN 978-3-7802-0170-6
Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.