Verlag Josef Rubinstein: Unterschied zwischen den Versionen
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== Geschichte == | == Geschichte == |
Aktuelle Version vom 23. Juni 2019, 13:19 Uhr
Der Verlag der Gebrüder Rubinstein in Wien gab um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Karl Mays Kolportageroman "Waldröschen" in verschiedenen Übersetzungen heraus. Er bestand zunächst aus den Brüden Josef (*8. Februar 1846; † 10. Oktober 1921) und Salomon (*9. Januar 1851; † 17. Januar 1923) Rubinstein, später nur aus Josef Rubinstein. Die Brüder waren 1872 aus Ungarn nach Wien gekommen.[1] Ein weiterer Bruder, Markus (182-1923), agierte in derselben Sparte unabhängig von seinen Geschwistern.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
1877 hatte Heinrich Gotthold Münchmeyer Annoncen geschaltet, um einen Vertriebspartner in Österreich-Ungarn zu finden. Bis 1884 wurden die Münchmeyer-Produkte daraufhin durch den Buchhändler Hugo Engel vertrieben, der auch Verlag Hermann Oeser vertrieben hatte; im August übernahmen die Gebrüder Rubinstein "Auslieferung und Debit" für Münchmeyer und Oeser.[2]
Sie übernahmen dabei auch das Recht, Übersetzungen von Mays Kolportageromanen anzufertigen und zu vertreiben. Von Rubinstein vertriebene nachgewiesene Übersetzungen waren in tschechisch, slowenisch, polnisch, spanisch, italienisch und niederländisch (Ersterscheinen jeweils zwischen 1890 und 1895). Der Verlag hatte angeblich Niederlassungen in Budapest, Barcelona, Marseille und eventuell London.
Am 30. Oktober 1895 mussten die Gebrüder Rubinstein Insolvenz anmelden, aber bereits zwei Jahre später, am 1. Oktober 1897, führte Josef Rubinstein als alleiniger Inhaber die Firma und das Kolportagegeschäft weiter.[3]
Nach dem Tod von Josef Rubinstein wurde der Verlag in eine offene Handelsgesellschaft umgewandelt und mehrere Familienmitglieder wurden Gesellschafter.
Verlag Josef Rubinstein und Karl May[Bearbeiten]
1902 versicherte Josef Rubinstein Karl May mit Ehrenwort, dass er nicht wusste, wer der Verfasser des "Waldröschen" gewesen sei. Da aber in der spanischen "Waldröschen"-Ausgabe von 1894/95 der Verfasser als "Dr. Carlos Mayo" angeben ist, ist das offenkundig eine Lüge.[4]
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Hans-Dieter Steinmetz: Zeitgenössische Karl-May-Übersetzungen. Eine Darstellung im Überblick. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 77/1988, S. 15.
- Hans-Dieter Steinmetz: »Es werden hier deutsche Werke massenhaft nachgedruckt« Zeitgenössische finnische, tschechische und slowenische Karl-May-Übersetzungen in Einwanderer-Verlagen der USA. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1994.
- Klaus-Peter Heuer: Die Gebrüder Rubinstein in Wien - Eine kleine Firmengeschichte. In: Wiener Karl-May-Brief. 2. Jg. 2006, Heft 4.
- Jörg-M. Bönisch: Fundstücke über H. G. Münchmeyer, den Gebrüdern Rubinstein, Karl May und dem "Waldröschen" aus alten österreichischen Zeitungen. In: Leipziger Karl-May-Nachrichten Ausgabe 14.
- Martin Schulz: Das geheime Magazin am Minoritenplatz oder Die gar schreckliche Verschleppung des Waldröschens nach Wien. In: Karl May in Leipzig Nr. 116, 2019.