Ahriman Mirza
Werke mit Ahriman Mirza | |||
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Im Reiche des silbernen Löwen III |
Ahriman Mirza ist ein persischer Prinz, der auch Aemir-i-Sillan, Fürst der Schatten genannt wird. Er ist der heimliche Anführer der Sillan, einer berüchtigten Schmugglerbande.
Ahriman Mirza wird als sehr schöner Mann beschrieben: Hoch und schlank gewachsen, doch stark und voll gebaut, ließ der edel geformte Körper ungewöhnliche Kraft und große Gewandtheit ahnen. Sein Kopf wird mit dem Bild Loki mit dem herrlichen Heimdall um Friggas Halsband kämpfend verglichen: der Künstler hatte es verstanden, dem Kopfe und den Zügen Lokis jene dämonisch verführende Schönheit zu geben, welche Seligkeit verspricht und doch aber nur Verderben giebt ... das "Licht" seiner Augen stand nicht gerade, sondern schief; das willensstarke Kinn zog das Lächeln des Mundes nieder, und die begehrlichen, zum Hohne geneigten Lippen waren voller und breiter, als sich mit dem übrigen Gesicht vertrug. Seine Stimme war kraftvoll und wohllautend, der feinsten Schattierung, der unwiderstehlichsten Ueberredung fähig. Aber plötzlich zischend scharf, schrill, widerlich rauh. Er wird als hochmütiger, eitler, stolzer und hasserfüllter, aber offener Gegner geschildert.
Sein Anzug bestand aus roten Schnürstiefeln mit goldenen Zügen, einer ebenso roten, weiten, persischen Hose, vorn und an den Seiten mit breiten, auffallend reichen Goldstickereien versehen, einer roten, mit silbernen Tressen fast ganz bedeckten, langen Weste, einer braunen Ueberjacke mit eng aneinanderstehenden Knöpfen, deren Brillantsteine doch ganz unmöglich echt sein konnten, und weit herabfallenden, orientalischen Schlappärmeln, kostbar rotseiden unterfüttert, und einer Lammfellmütze jener seltenen Art, welche von ungeborenen, lebendig aus der Mutter geschnittenen Lämmern stammt. Sie hatte vorn eine Agraffe, deren Diamant, wenn er nicht Bergkrystall gewesen wäre, gewiß ein Fürstentum gekostet hätte ... Dieser Mann hing fast ganz voller Waffen ... Ein gebogener Säbel und eine breite, federnde Tigerklinge an der Seite. Im strotzenden Gürtel ein Messer, einige Dolche und mehrere Pistolen ... In der Hand eine fast übermäßig lange, orientalische Flinte mit rotgelb glänzendem Bronzelauf. Die Schäfte, Griffe und Scheiden dieser Waffen brillierten in blitzenden Facetten. Selbst der Handknauf der tief in das Fleisch schneidenden, stahlharten Krokodilhautpeitsche, welche zum handlichen Gebrauche neben dem Säbel hing, flimmerte blutigrot, als ob er aus lauter dunklen Rubinen zusammengesetzt sei. Ahriman Mirza besitzt genau den gleichen Dolch wie Dschafar, wobei ungeklärt bleibt, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen.
Der Prinz plant mit Hilfe des Scheik ul Islam, den er wegen seines heuchlerischen Auftretens verachtet, den Sturz des Schah-in-Schah, dessen Stelle er mit der Gul-i-Schiras an seiner Seite einnehmen will, und die Vernichtung der schahtreuen Dschamikun. Als Aemir-i-Sillan beauftragt er Ghulam el Multasim mit der Ermordung Dschafar Mirzas.
Ahriman Mirza glaubt an die Sage vom Chodem, vom geistigen Doppelgänger des Menschen. Als der Ustad ihm verkleidet als sein Chodem gegenübertritt, glaubt er sein Ende nahe und gerät in Panik. Als ihn dann noch Assil Ben Rih mit den Hufen am Kopf trifft, wird er zunehmend stiller, in sich gekehrter und unsicherer. Er erkennt Schakara als Botin seiner Gegnerin Marah Durimeh und setzt zum letzten Pferderennen auch seinen Dolch. Als Kara Ben Nemsi ihn auf Syrr besiegt, schlägt er brutal auf sein Pferd Iblis ein, so dass es ein Auge verliert, und erschießt es. Durch die Furcht vor dem von seinem Chodem angekündigten Wahnsinn verliert er seine Tatkraft, wird von einer Gerölllawine erfasst und schließlich – wahnsinnig geworden – aufgefunden.
Spiegelung[Bearbeiten]
In Ahriman Mirza spiegelte Karl May sowohl Friedrich Nietzsche als auch Fedor Mamroth.[1]
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Hans-Rüdiger Schwab: Der Sieg über den Panther. Karl Mays Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 2002, S.252-253.
Literatur[Bearbeiten]
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.