Albin Wadenbach (Pseudonym)
Albin Wadenbach aus Martinique ist ein Pseudonym von Karl May.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf[Bearbeiten]
Nachdem Karl May am 4. Januar 1870 in Algersdorf in Böhmen gefasst wird, nennt er sich selbst Albin Wadenbach und erklärt, er sei 22 Jahre alt und in Orby auf Martinique geboren, wo er von seinem Vater Heinrich Hanf-, Vanille- und Kaffee-Plantagen geerbt habe. Sehr detailliert gibt er Auskunft, dass er mit seinem Bruder Franz Friedrich (Frederico) im September 1869 nach Deutschland gekommen sei, um verschiedene Verwandte zu besuchen. Von seinem Bruder habe er sich in Coburg getrennt; dieser habe aber alle Ausweispapiere behalten. Er führt u.a. Malwine Wadenbach als Tante an.
Diese allerdings gibt ihm kein Alibi, als sie vom Landratsamt Halle verhört wird. Sie erklärt, der angebliche Wadenbach hätte sich ihr gegenüber als Schriftsteller Heichel aus Dresden ausgegeben.
Weitere Briefe als Albin Wadenbach schreibt May an Emil Wettig in Ellersleben und an das Bankhaus Plaut & Comp. in Leipzig, Katharinenstraße 13. Beide Briefe werden nicht zugestellt.
Seine wahre Identität kann er noch bis zum 2. Februar geheimhalten; dann aber wird er durch ein nach Dresden übersandtes Polizeifoto überführt und der sächsischen Justiz übergeben. Er gesteht erst Mitte März.
im Werk[Bearbeiten]
In der Humoreske Die Fastnachtsnarren lässt Karl May einen August Wadenbach und seine Familie eine Hauptrolle spielen.
siehe auch[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Hermann Wohlgschaft: Große Karl-May-Biographie, insb. S. 93. (Onlinefassung)
- Claus Roxin: Karl May, das Strafrecht und die Literatur. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1978, S. 9–36, insb. S. 13 f. (Onlinefassung)
- Heinz Stolte: Mein Name sei Wadenbach. Zum Identitätsproblem bei Karl May. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1978, S. 37–59. (Onlinefassung)
- Peter Siegel: Karl Mays Pseudonyme, 1. Teil. In: KARL MAY & Co. Nr. 103, S. 48 ff.
Weblinks[Bearbeiten]
- Tabellarische Karl-May-Biographie, Kap. 1863–1874.