August Abels

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karlmayicon.jpg Dieser Artikel oder Abschnitt ist noch sehr kurz oder unvollständig. Es wäre schön, wenn Du ihn ergänzt, wenn Du mehr über das Thema weißt.

August Anton Abels (Rufname verm. Anton) (* 22. März 1878 in Aachen) war Redakteur der Münchner Neuesten Nachrichten und spätestens seit 1906 entschiedener Verteidiger Karl Mays. Er vermittelte auch Kontakte zwischen Paul Adolf Näcke und Friedrich Krauss und Karl May.

August Abels und Karl May[Bearbeiten]

Abels nahm im September 1906 Kontakt mit May auf.

Für ihn schrieb Karl May am 1. Oktober 1906 die Skizze zu "Babel und Bibel". Im Begleitbrief äußerte May:

In Eile nur so hingeschrieben. Ist also nur Konzept. Konnte es nicht erst noch durchlesen, da soeben ihre Karte kommt. Also bitte, Flüchtigkeiten verzeihen.[1]

In den Münchner Neuesten Nachrichten veröffentlichte Abels am 18. November 1906 – angeblich ohne das Wissen des Chefredakteurs – einen Beitrag über Babel und Bibel, der sich auf Mays Zuarbeit stützt. Dieser Aufsatz wurde von Friedrich Ernst Fehsenfeld als Werbeblatt gedruckt, brachte aber angeblich nur vier neue Käufer.[2] Paul Adolf Näcke dankte Abels für dessen Kritik.[3]

Abels besuchte May um den Jahreswechsel 1906/07 in Radebeul.

Im Begleitschreiben zu seinem vierten Kunstbrief schrieb May am 22. Januar 1907 an Leopold Gheri:

[...] Herr A. Abels, einer der bedeutendsten Journalisten Deutschlands, der in München, Jägerstraße 22 wohnt und mit gegen 80 Zeitungen in Verbindung steht, wird Ihnen den Geburtstagsartikel senden, wahrscheinlich unter einem Pseudonym.[4]

Gheri nahm daraufhin mit Abels Kontakt auf, der ihm den Artikel zum 65. Geburtstag Mays schnellstens senden sollte.[5] Gheri erhielt den Beitrag Ein Geburtstag. Zum 65. Geburtstag des gelesensten deutschen Dichters unter dem Pseudonym A. Carlin und dankte Abels dafür am 26. Januar.[6] May kommentierte:

Das von Abels kann mit einigen Abänderungen dann später folgen oder in einem anderen Blatt erscheinen. Doch bemerke ich, daß grad er mich sehr gut versteht und sein Aufsatz also sehr werthvoll ausfallen wird.[7]

Gheri dagegen nörgelte:

Was soll ich denn mir dem Artikel von Abels anfangen?? Besonders geistvoll ist er nicht, da hätte ich für den Kunstfreund schon einen flotteren geschrieben [...] der Artikel von Abels [sagt] einem gar nichts.[8]

Am 20. Februar schrieb Gheri dann selbst an Abels:

Aus Ihrem wert. Schreiben ersehe ich, daß Carl May Sie von der Änderung bezügl. des Geburtstagsartikels verständigt hat. Ich habe ihn seinerzeit darum gebeten, damit Sie nicht glauben, die Änderung ginge von mir aus, ich hatte Ihren Artikel bereits in die Druckerei, da kam von Expreß die Plauderei über Karl May, die ich seinerzeit bestellt hatte und deren Verfaßerin ich eigens seinerzeit zu Karl May gesandt hatte, ihn zu interviewen. [...] Und da dieser Artikel bestellt war und Karl May es wünschte, so habe ich Ihren Artikel wieder aus der Druckerei geholt.[9]

Der Artikel blieb ungedruckt; May erhielt ihn später von Gheri.

Zwischen dem 30. März und dem 9. April 1907 war August Abels Gast in der Villa "Shatterhand". Gemeinsam wurden Ausflüge in die nähere Umgebung unternommen. In ihrem Tagebuch notierte Klara May:

Wir nützten diese Zeit, indem wir schöne Partien machten da das Wetter günstig war. Könnte man diesem Manne dankbar sein. Er scheint sehr vermögend zu sein.[10]

In der Wochenschrift Das zwanzigste Jahrhundert schrieb Abels am 12. Mai 1907 über den Prozesserfolg Mays gegen Pauline Münchmeyer. Damit sei eine Episode abgeschlossen, deren Häßlichkeit jeden unparteiisch und human denkenden Menschen wünschen läßt, daß sie der deutschen Literaturgeschichte lieber erspart geblieben wäre.[11]

Am 29. Juli 1907 war Abels erneut bei May zu Gast.

Am 13. August 1907 schrieb May in einem Brief an Friedrich Ernst Fehsenfeld:

Der hervorragendste wissenschaftliche Kritiker der Neuzeit, Herr A. Abels in München 38 Wotanstr. 15 hat sich mir erboten, 'Der Darwinismus, Probleme' usw. von Konrad Günther in den hervorragendsten wissenschaftlichen und politischen Zeitungen zu besprechen. Er steht mit den hervorragenden Geistesgrößen in persönlicher Beziehung, und alle großen Blätter sind ihm offen.[12]

Ob Abels tatsächlich eine Besprechung des Buches von Fehsenfelds Schwiegersohn Konrad Günther vermitteln konnte, ist nicht bekannt.

Im September 1907 war May in München und besuchte vermutlich auch Abels. Abels galt offenbar danach als Vertrauter Mays, denn Otto Denk, der auf Manuskript von May wartete, erkundigte sich bei ihm nach Mays Aufenthaltsort, was diesen sehr erbost.[13]

Als Abels heiratete, erhielt er von den Mays einen Silberkasten für M. 150 geschenkt.[14] Für das Geschenk dankte Emilie Abels, seine Frau. August Abels schrieb einen eigenen Brief an Klara May. Da er darin nur von Carl schrieb, war der Tonfall inzwischen offenkundig vertraulicher geworden.[15]

Er wurde offenbar mit in Mays "Netzwerk" integriert, kam aber mit einzelnen Mitgliedern (namentlich Hetty Heide) nicht zurecht.[16] Bald darauf kam es wohl auch zu einem Zerwürfnis zwischen May und ihm, denn am 27. August 1908 schrieb May an seinen Verleger Fehsenfeld:

[...] Abels wollte Ihre Stelle bei mir einnehmen. Es gelang ihm nicht. Daher sein jetziges Verhalten.[17]

Weitere Kontakte sind nicht überliefert.

im Hörspiel[Bearbeiten]

In der biografischen Rahmenhandlung des Hörspiels "Babel und Bibel" (2017) spricht Christoph Alexander Schmidberger den Redakteur, der von May persönlich Hintergrundinformationen zu dem Drama erhält.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 87.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 115.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 105.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 143.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 145.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 147.
  7. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 151.
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 152.
  9. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 163 f.
  10. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 180.
  11. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 197.
  12. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz (Hrsg.): Briefwechsel mit Friedrich Ernst Fehsenfeld II, S. 113.
  13. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 369.
  14. Klara Mays Tagebuch, zitiert nach Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 468.
  15. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 471.
  16. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 348.
  17. Sudhoff/Steinmetz: Briefwechsel mit Friedrich Ernst Fehsenfeld II, S. 179.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.

KMChronik winz frontal.jpg Die fünfbändige Karl-May-Chronik ist ein Standardwerk der Karl-May-Forschung. KMChronik winz.jpg

Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I bis V. Sonderbände zu den Gesammelten Werken.
Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2005/2006. ISBN 978-3-7802-0170-6
Sie ist erhältlich beim Karl-May-Verlag.