Dschirbani

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Werke mit
Dschirbani
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Ardistan und Dschinnistan I
Ardistan und Dschinnistan II

Der Dschirbani (= der Räudige) ist der Anführer des Heeres der Ussul. Er ist der Sohn des Schech el Beled von El Hadd (= Inkognito des Mir von Dschinnistan), bei den Ussul bekannt als der Dschinnistani, und der Tochter des Sahahr, des Zauberers der Ussul.

Als Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar ihn kennenlernen, ist er etwas über 20 Jahre alt.

Er war von außergewöhnlich hoher, imponierender Gestalt. Sein langsamer Gang und seine Haltung waren von einem ganz eigenartigen, charakteristischen Stolz. Seine Kleidung bestand aus einem weiten, bequemen Haik, der um die Hüften durch einen schmalen Ledergürtel zusammengefaßt wurde. Sein Kopf war unbedeckt. Ein starkes, fast übervolles Haar, hing ihm weit über den Rücken herab. Auch sein Gesicht war lang behaart, von der Stirn bis auf den Hals herab, ganz wie bei den Ussul, aber so dünn und fein, daß man wie durch einen zarten, langmaschigen Schleier hindurch die Züge des ungewöhnlich edlen und ganz eigenartig schönen Gesichtes sehen konnte. Wie er, den Blick zur Erde gesenkt, so allmählich sich der Pforte näherte, hatte es den Anschein, als ob seine Gestalt mit jedem Schritte immer höher und breiter, immer bedeutender und eindrucksvoller werde. Ob dies nur in seiner Persönlichkeit lag oder zum Teil auch mit in der örtlichen Perspektive, das fragte ich mich nicht. Ich nahm die Wirkung in mir auf, ohne nach ihren Ursachen und Gründen zu forschen.[1]

Er ist ein guter Redner mit der Gabe zu überzeugen und zu begeistern. Der Sahahr war gegen eine Verbindung seiner Tochter mit dem Dschinnistani, wurde von diesem jedoch im Zweikampf besiegt, was er ihm nie verzieh. Seit langer Zeit sind der Vater und die Mutter des Dschirbani verschwunden. Der Vater kam von einer seiner vielen Reisen nach Dschinnistan nicht zurück, und die Mutter starb vor Herzeleid. (So jedenfalls die offizielle Version. Nur wenige wissen, dass der Dschinnistani nach seinem offiziellen Verschwinden noch einmal zurückkehrte und seine Frau mitnahm, den Sohn aber bei den Ussul zurückliess. Auch der Sohn weiss nichts davon, ahnt aber, dass das Grabmal seiner Mutter leer steht.)

Der Dschirbani lebte dann allein im Haus der Eltern auf der 'Insel der Heiden' in Ussula. Der Sahahr erklärte ihn für innerlich räudig und wahnsinnig, weil er anders denkt und handelt als die Ussul, und hält ihn in einem von Bärenhunden bewachten Stachelzwinger gefangen. Kara Ben Nemsi befreit ihn, wobei der Sahahr schwer verletzt wird, der dann aber durch die ärztliche Kunst des Dschirbani gerettet werden kann. Als Anführer der Hukara ("Verächtlichen") will er den drohenden Angriff der Tschoban abwehren. Er entwickelt den Plan, die angreifenden Tschoban und das Heer der Dschunub im Engpaß von Chatar unblutig zu besiegen. Durch sein offenes, aufrichtiges Auftreten gegenüber dem Scheik der Tschoban gelingt es ihm, die beiden Feindvölker zu Verbündeten zu machen und mit ihnen gegen den Mir von Ardistan zu ziehen.

Auf eine schriftliche Anweisung des Mir von Dschinnistan hin läßt er sich dann vom Panther in die 'Stadt der Toten' locken, wo er den Mir von Ardistan kennenlernt. Er nimmt an der 'Dschemma der Lebenden' gegen den Mir teil und bietet diesem dann seine Truppen zur Unterstützung im Kampf gegen die Rebellion des Panthers an. Zusammen mit den Truppen des Schech el Beled von El Hadd und Abd el Fadls verfolgt er den Panther durch Schimalistan bis nach El Hadd, wo er im Schech el Beled seinen Vater und in dessen Frau seine Mutter wiederfindet. Bei dem Versuch, den auf einer Insel von den Fluten des Flusses Ssul vom Ertrinken bedrohten Panther und dessen Männer zu retten, wird er vom Panther angeschossen, doch von den Hunden Kara Ben Nemsis gerettet.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Mir von Dschinnistan. In: Deutscher Hausschatz 1908/09, 1. Kap., S. 71 f.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.