Ella de Latreau

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Werke mit
Ella de Latreau
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Die Liebe des Ulanen

Comtesse Ella de Latreau ist die Enkelin des Generals de Latreau.

Sie war von Mittelgröße, eine ächte Französin, dunkelblond und von Eleganz umflossen. Das dunkel rosenfarbige Seidenkleid, in eine schwere Schleppe auslaufend, schmiegte sich so eng um die Taille, daß man, mit dem Auge von den runden, vollen Hüften abgleitend, eine so seltene Schlankheit geradezu bewundern mußte, zumal der Oberkörper sich dann zu einer beinahe üppigen, entzückenden Büste aufbaute. An Brust und Schultern ging der seidene Stoff in kostbare Spitzen über, deren durchbrochene Muster einen göttlichen Busen und einen schneeweißen Nacken hindurchschimmern ließen. Dieselben Spitzen drapirten sich in leichten Falten von der Achsel hernieder. Aus ihnen glänzten zwei Arme hervor, wie sie Canova nicht herrlicher hätte meiseln können. Fleischig voll und doch den Regeln der Schönheit über alle Beschreibung angemessen, zeigten sie am Ellbogen die seltene Zierde eines Grübchens, welches sinnberückend wirkte, und gingen dann zu zwei Händchen herab, welche einem Kinde anzugehören schienen.
Das Haar wurde einfach getragen und war nur mit einer Rose geschmückt, wie ebenso eine dunkle, zum Aufbruche bereite Knospe an dem Busen duftete. Und doch war an dieser Dame das Gesicht das Allerschönste! Die geistvollen und doch kindlich frohen Augen, diese klare, reine, unschuldige Stirn, das feine Näschen, der schalkhaft geschnittene, süß lächelnde Mund, die zarte und doch volle Formung der leicht angehauchten Wangen, das Alles spottete jeder Beschreibung.
Und während sie sprach, war jede Bewegung ihrer bezaubernden Gestalt, ihrer Arme und ihrer Hände so schön, so harmonisch, als hätte die Göttin der Anmuth ihre oft so schwer zu befolgenden Gesetze in diesem einzigen Wesen zur unwiderstehlichsten Incarnation gebracht.[1]

Arthur von Hohenthal, der als preußischer Spion in Paris agiert, sieht sie von Ferne bei Opernbesuchen und verliebt sich in sie. Ella bemerkt Arthur auch und ist von ihm angetan.

Nach einem Opernbesuch wird sie im Auftrag Vater Mains entführt. Ihr Großvater soll für sie 100.000 Francs Lösegeld zahlen. Arthur gelingt es, Ella mit Hilfe Martin Tannerts und des Freudenmädchens Sally zu befreien. Aus Dankbarkeit kümmert Ella sich um Sally und Alice, die Geliebte Martins.

Nach Ausbruch des deutsch-französischen Krieges zieht Ella mit ihrem Großvater auf dessen Schloss Malineau. Dort erlebt sie, wie das von französischen Franctireurs angegriffene Schloss von preußischen Husaren unter dem nun als preußischer Rittmeister auftretenden Arthur gerettet wird. Sie gesteht Arthur ihre Liebe und verlobt sich mit ihm, als er nach der Schlacht von Sedan nach Malineau zurückkommt.

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Liebe des Ulanen. In: Karl Mays Werke, S. 17306 f. (vgl. KMW-II.11, S. 1199 f.).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.