Franz Langer

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Franz Langer (* 23. März 1864; † 18. November 1939) war ein österreichischer Pädagoge, der ab 1896 mit Karl May korrespondierte und öffentlich für ihn eintrat.

Unter seinem Namen erschien 1909 der Text Die Schund- und Giftliteratur und Karl May, ihr unerbittlicher Gegner.

Leben[Bearbeiten]

Franz Langer wurde 1864 in Österreichisch-Schlesien geboren und kam 1892 nach Niederösterreich. Er wurde Lehrer in Steinakirchen und ab 1894 Schulleiter in Waldamt bei Gresten.

Er lebte lange bei seiner Mutter und nannte sich selbst Onkel Franz. 1899 heiratete er Marie Rößler, die ebenfalls an der Volksschule in Wang unerrichtete. 1901 wurde sein Sohn Rudolf († 1993) geboren; 1908 folgte der Sohn Franz Josef († 1977).

1907 wurde Langer Oberlehrer in Wang/Niederösterreich. 1923 wurde er pensioniert.

Franz Langer und Karl May[Bearbeiten]

Den ersten Brief muss Langer 1896 an Karl May geschrieben haben (nicht erhalten) und bekam daraufhin von May 18 Bände der Gesammelten Reiseerzählungen geschenkt, die er nach und nach rezensierte.

Die von Langer gestaltete Jugendbeilage zur St. Pöltner Zeitung durfte ab Januar 1897 Onkel Franzens Dr. Karl May-Jugendblatt heißen, nachdem May Langer auf Nachfrage am 19. November 1896 die Erlaubnis gegeben hatte.[1] In diesem Jugendblatt veröffentlichte Langer regelmäßig seine Rezensionen zu Mays Werken.

Im Februar 1897 veröffentlichte Langer unter dem Pseudonym L. Schlesier in der Marienzeitschrift Ave Maria! (März-Ausgabe) eine kurze Skizze über Karl May mit dem Titel Dr. Karl May und sein herrliches "Ave Maria", in der er auch aus einem Brief Mays zitiert.[2] Auch Mays Gedicht wird mit freundlicher Genehmigung abgedruckt.

Im September 1897 kam es zur Begegnung mit Karl May.

Langer versuchte ab 1907, im Auftrag Mays Rezensionen und Mitteilungen (Verteidigungsschriften) in den lokalen und regionalen Zeitschriften unterzubringen.

Im Februar 1909 verfasste und sandte er May eine Laudatio mit dem Titel Karl May und seine Werke, sowie deren Bedeutung als Lektüre für die Jugend und alle Stände, die nicht veröffentlicht wurde und bei May verblieb. Enthalten sind darin bereits Details zu Karl Mays Biografie, die zu diesem Zeitpunkt – Mays Autobiografie Mein Leben und Streben erschien erst 1910 – nur von May direkt zu erfahren gewesen wären.

In einem Schreiben an Klara May vom 15. Mai 1909 reklamiert er die Verfasserschaft an einem Aufsatz über Schund- und Giftliteratur, bei dem es sich vermutlich um Die Schund- und Giftliteratur und Karl May, ihr unerbittlicher Gegner handelt, für sich.

Eine Mitwirkung des Radebeuler Schriftstellers [Karl May], die über brieflich übermittelte Hinweise und Kommentare hinausginge, kann wohl ausgeschlossen werden.[3]

Fotos im Leseralbum[Bearbeiten]


Sonstiges[Bearbeiten]

Bis 2005 war sich die Forschung einig, dass "Oberlehrer Franz Langer" ein Pseudonym Karl Mays sei. Grund für diese Annahme war eine Erklärung Viktor Böhms, der sich wiederum auf Ludwig Patsch (und dieser auf Oskar Neumann) berief.[4] Die Behauptung wurde nie angezweifelt.

In dem Band Karl-May-Welten identifizierten Wolfgang Hermesmeier und Stefan Schmatz den Oberlehrer und veröffentlichen Teile des Briefwechsels zwischen May und Langer sowie eine bisher ungedruckte Verteidigungsschrift Langers.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl-May-Chronik I, S. 541.
  2. Karl-May-Chronik II, S. 16.
  3. W. Hermesmeier/S. Schmatz: Oberlehrer Franz Langer - Ein "Pseudonym" wird lebendig. In: Karl-May-Welten, S. 93.
  4. V. Böhm: Das Geheimnis seines Erfolgs, 1955, S. 45 (FN 34)

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks[Bearbeiten]