Uled Ayun

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Uled Ayun
Elbsandsteingebirge.jpg

Satan und Ischariot II

Die Uled Ayun sind bei Karl May ein Beduinenstamm, der in der tunesischen Wüste lebt. Ihr Scheik ist Farad el Aswad, ein hinterhältiger und grausamer Mann. Old Shatterhand (hier in Afrika Kara Ben Nemsi) nimmt ihn und einige seiner Krieger gefangen, weil sie eine arme Frau der Uled Ayar zu Tode quälen wollen. Er will die Uled Ayun damit zwingen, die eingeforderte Kopfsteuer der Uled Ayar an Mohammed es Sadok, den Bei von Tunis, zu bezahlen.

»Ich weiß, daß die Uled Ayun viel reicher sind, als die Uled Ayar; sie können einen Verlust viel leichter ertragen. Indem ich ihren Häuptling und seine dreizehn Begleiter gefangen nahm, verfolgte ich einen doppelten Zweck; einmal wollte ich ihn für den Mord bestrafen, das andremal bekam ich durch ihn einen Trumpf in die Hände, welchen wir gegen oder vielmehr für die Uled Ayars ausspielen können. Es ist uns vielleicht gar möglich, letzteren die Entrichtung der Steuer zu ermöglichen und also sie mit dem Pascha auszusöhnen, ohne daß wir einen einzigen Schuß zu thun brauchen.«
»Das würde als ein Wunder vernommen werden.«
»Denken Sie daran, daß die Uled Ayar mit den Uled Ayun in Blutrache stehen. Es wird mir nicht schwer werden, festzustellen, wieviel Morde die letzteren an den ersteren begangen haben; dafür müssen sie die Blutpreise zahlen. Wir können sie zwingen, weil ihr Scheik sich in unsern Händen befindet.«[1]

Dieser Plan gelingt zwar, jedoch bei der Verfolgung des flüchtigen Mörders Thomas Melton werden Kara, Winnetou und Emery Bothwell von einem Uled Ayun namens Welad en Nari, der sich für einen Meidscheri-Beduinen ausgibt, in einer Felsenspalte eingeschlossen. Sie können sich allerdings befreien und flüchten auf den besten Araber-Stuten des Stammes. Krüger-Bei zwingt die Uled Ayun, die Vereinbarung einzuhalten und die Kopfsteuer zu bezahlen, was den Stamm sehr viel ärmer und damit ungefährlicher macht.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Satan und Ischariot II. Band 21 der Gesammelten Reiseerzählungen, Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1897, 5. Kapitel, S. 366 f.