Carl Schneemann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Carl Julius Ludwig Schneemann''' war ein ehemaliger Kapitän zur See, der erst Leiter eines Waisenhauses und später Direktor des Schlachthofes in [[Bremen]] wurde.  
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'''Carl Julius Ludwig Schneemann''' (*[[1843]]) war ein ehemaliger Kapitän zur See, der erst Leiter eines Waisenhauses und später Direktor des Schlachthofes in [[Bremen]] wurde.  
  
 
[[1874]] heiratete er und übernahm eine Stellung im "bremischen Staatsdienst". [[1876]] übersiedelte er von Bremerhaven nach Bremen und wurde am [[1. April]] 1876 Leiter des St.-Petri-Waisenhauses. Zum [[31. März]] [[1909]] ging er in Pension.
 
[[1874]] heiratete er und übernahm eine Stellung im "bremischen Staatsdienst". [[1876]] übersiedelte er von Bremerhaven nach Bremen und wurde am [[1. April]] 1876 Leiter des St.-Petri-Waisenhauses. Zum [[31. März]] [[1909]] ging er in Pension.
  
Im ''[[Karl-May-Jahrbuch 1920]]'' wurde ein Briefwechsel zwischen ihm und Verleger [[Euchar Albrecht Schmid]] veröffentlicht, in dem er die Bekanntschaft mit einem Karl May schildert, den er [[1864]]/[[1866|66]] im fernen Osten kennengelernt habe.
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== Carl Schneemann und Karl May ==
Er selbst war Kapitän, während May Steuermann auf einem [[Deutschland|deutschen]] Schiff war, aber häufig seine Stellungen wechselte und – nach Einschätzung Schneemanns – den Beruf nicht gelernt habe. Dieser May gab als Heimat [[Chemnitz]] an und als Beruf des Vaters Lehrer. Ausweise habe er nicht gehabt. Er war ein freundlicher Bursche, ein guter Erzähler (und Seemannsgarnspinner), war blauäugig, stark und jähzornig. Er beherrschte an Fremdsprachen Englisch und Mischdialekte; Französisch nicht.
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Als Schneemann noch Lloydoffizier und Kapitän unter einem chinesischen Reeder gewesen war, hatte er in Ostasien um  [[1864]]/[[1866|66]] einen deutschen Steuermann namens Karl May kennengelernt. Erfahren hatte Dr. Euchar Albrecht Schmid, der Karl-May-Verleger und Herausgeber der Karl-May-Jahrbücher, über seinen Bekannten, Dr. Konrad Guenther, von diesem möglichen Zeitzeugen und ermunterte diesen, seine Erinnerungen an jenen Karl May aufzuschreiben.
  
Er war überzeugt, dass "sein" May mit [[Karl May]] identisch sei.
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Im ''[[Karl-May-Jahrbuch 1920]]'' wurde der  Briefwechsel zwischen ihm und Verleger [[Euchar Albrecht Schmid]] veröffentlicht, in dem er die Bekanntschaft mit "seinem" Karl May schildert.
Da sich der Seemann May aber über die Brust eine dreimastige Dschunke hatte tätowieren lassen, von der bei Karl May nie die Rede war, ist es doch ein Namensvetter.
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Er selbst war Kapitän, während May Steuermann auf einem [[Deutschland|deutschen]] Schiff war, aber häufig seine Stellungen wechselte und – nach Einschätzung Schneemanns – den Beruf nicht gelernt habe. Schneemann war überzeugt, dass "sein" May mit [[Karl May]] identisch sei; Schmid hielt das für ausgeschlossen.
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Schmid und Schneemann tauschten wohl noch weitere Schreiben aus, aber neue Erkenntnisse, die Schmids Meinung ändern könnten, kamen dabei nicht zum Vorschein.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Euchar Albrecht Schmid: ''Ein Doppelgänger?'' In: ''[[Karl-May-Jahrbuch 1920]]''.
 
* Euchar Albrecht Schmid: ''Ein Doppelgänger?'' In: ''[[Karl-May-Jahrbuch 1920]]''.
 
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* [[Jenny Florstedt]] / [[Martin Schulz]]: ''Der falsche May. Nummer Fünfzehn – „Der minderwertige Matrose“''. In: [[Karl May in Leipzig Nr. 116]], [[2019]].
 
[[Kategorie:Personen|Schneemann, Carl]]
 
[[Kategorie:Personen|Schneemann, Carl]]

Aktuelle Version vom 17. Oktober 2021, 12:06 Uhr

Carl Julius Ludwig Schneemann (*1843) war ein ehemaliger Kapitän zur See, der erst Leiter eines Waisenhauses und später Direktor des Schlachthofes in Bremen wurde.

1874 heiratete er und übernahm eine Stellung im "bremischen Staatsdienst". 1876 übersiedelte er von Bremerhaven nach Bremen und wurde am 1. April 1876 Leiter des St.-Petri-Waisenhauses. Zum 31. März 1909 ging er in Pension.

Carl Schneemann und Karl May[Bearbeiten]

Als Schneemann noch Lloydoffizier und Kapitän unter einem chinesischen Reeder gewesen war, hatte er in Ostasien um 1864/66 einen deutschen Steuermann namens Karl May kennengelernt. Erfahren hatte Dr. Euchar Albrecht Schmid, der Karl-May-Verleger und Herausgeber der Karl-May-Jahrbücher, über seinen Bekannten, Dr. Konrad Guenther, von diesem möglichen Zeitzeugen und ermunterte diesen, seine Erinnerungen an jenen Karl May aufzuschreiben.

Im Karl-May-Jahrbuch 1920 wurde der Briefwechsel zwischen ihm und Verleger Euchar Albrecht Schmid veröffentlicht, in dem er die Bekanntschaft mit "seinem" Karl May schildert.

Er selbst war Kapitän, während May Steuermann auf einem deutschen Schiff war, aber häufig seine Stellungen wechselte und – nach Einschätzung Schneemanns – den Beruf nicht gelernt habe. Schneemann war überzeugt, dass "sein" May mit Karl May identisch sei; Schmid hielt das für ausgeschlossen.

Schmid und Schneemann tauschten wohl noch weitere Schreiben aus, aber neue Erkenntnisse, die Schmids Meinung ändern könnten, kamen dabei nicht zum Vorschein.

Literatur[Bearbeiten]