Kapstadt

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Kapstadt (afrikaans: Kaapstad, englisch: Cape Town, isiXhosa: iKapa) liegt im Südwesten der

Wappen von Kapstadt

Republik Südafrika unmittelbar an der Tafelbucht des Atlantischen Ozeans und ist nach Johannesburg und Durban die drittgrößte Stadt Südafrikas.

Den Namen erhielt Kapstadt nach dem Kap der Guten Hoffnung, das etwa 45 Kilometer südlicher liegt und eine Hauptgefahr auf dem Seeweg nach Indien darstellte. Das Meer an der Kap-Halbinsel ist als unruhig bekannt, was dazu führte, dass das Kap der Guten Hoffnung auch unter dem Beinamen "Kap der Stürme" bekannt wurde.

Geschichte

Das "Kasteel de Goede Hoop" um 1680

Das Gebiet, das heute als Kapstadt bekannt ist, war ursprünglich von den Khoisan besiedelt. Im Jahre 1652 ging der Niederländer Jan van Riebeeck in der Tafelbucht an Land und gründete dort eine Versorgungsstation für die Handelsschiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie auf ihrer Route nach Indien. Der Ort war gewählt worden, weil sich eine geschützte Bucht als natürlicher Hafen anbot. Die Niederländer vertrieben die Ureinwohner, die bisher das Gebiet besiedelt hatten, und erbauten umgehend zu ihrem eigenen Schutz das Kasteel de Goede Hoop – das heutige Castle of Good Hope. Da sich die Ureinwohner weigerten, mit den Eroberern Handel zu treiben und für sie zu arbeiten, war die Ostindien-Kompanie gezwungen, Sklaven aus ihren Handelsgebieten in Madagaskar, Indien, Malaysia und Indonesien zu importieren. Da aber nicht nur ein Mangel an Arbeitskräften, sondern auch an Frauen in der noch jungen Kolonie herrschte, wurden die Sklavinnen in doppelter Hinsicht ausgebeutet: für Arbeit und sexuelle Beziehungen.

Lageplan von 1888

Die daraus resultierende Durchmischung von Europäern, importierten Sklaven und den afrikanischen Ureinwohnern ist der Ursprung der heutigen farbigen Bevölkerungsschicht.

Während der 150-jährigen niederländischen Herrschaft wuchs die Siedlung zu einem wichtigen und lebendigen Hafen heran, der Rast und Aufenthalt für die vielen Schiffe bot, die zwischen Europa und Asien verkehrten. Als die Ostindien-Kompanie am Ende des 18. Jahrhunderts nahezu bankrott war, wurde die Stadt eine leichte Beute für Großbritannien, das seinen Einfluss in diese Region erweitern wollte. Nach der Niederlage der Niederländer gegen die Briten im Jahr 1806 am Bloubergstrand, etwa 25 Kilometer nördlich von Kapstadt gelegen, wurde die Kolonie am 13. August 1814 zur Britischen Kronkolonie erklärt und die Sklaverei abgeschafft.

Die Entdeckung und der erstmalige Abbau von Diamanten und Gold in den Jahren zwischen 1869 und 1890 veränderte Kapstadt sehr schnell. Die Stadt war nun nicht mehr die einzige und dominierende Großstadt der Kolonie, erlangte aber als größter Hafen des Landes Reichtum und Wohlstand.

bei Karl May

Kapstadt
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Waldröschen
Der Boer van het Roer (DH)/(GR)
An der Tigerbrücke (nur erwähnt)

Er selbst mußte eigentlich noch einmal nach der Kapstadt, um dort Nachrichten einzunehmen, welche vor einigen Tagen noch nicht eingegangen gewesen waren, und doch durfte er sich nicht sehen lassen, da die Yacht jedenfalls vor ihm dort anlangte und gewiß sofort Anzeige erstattete. Daher hielt er weit nach West, über den eigentlichen Kurs hinaus, um keinem Fahrzeuge zu begegnen, ging dann nach Süd und lenkte einige Seemeilen vor der Höhe der Kapstadt gerade nach Ost um.
Als er sich in dieser Breite befand, war es Nacht, und er konnte also ungesehen sich der Küste nähern. Dort suchte er einige Zeit vor dem vollen Anbruche des Tages, also beim ersten Morgengrauen, eine einsame Bucht auf, in welcher er vor Anker ging, ohne von Jemand gesehen worden zu sein.
Dann schrieb er einen Brief an seinen Agenten in der Kapstadt, dem er vollständig vertrauen konnte, und welcher die Aufgabe hatte, alle eingehenden Briefe und Depeschen für ihn aufzubewahren. Diesen Brief erhielten zwei Leute, welche ein Fahrzeug bestiegen, ein Segel setzten und nach der Kapstadt fuhren.[1]
Ich hatte auf einer Reise durch die niederländische Provinz Zeeland eine Familie Van Helmers kennen gelernt und bei derselben trotz ihrer Armut eine herzliche Gastfreundlichkeit gefunden. Ich erfuhr, daß ein Großohm des Hausvaters nach dem Kap der guten Hoffnung übergesiedelt sei. [...] und als ich meine Absicht, nach dem Kaplande zu gehen, verlauten ließ, wurde ich mit der Bitte bestürmt, dort wo möglich eine Erkundigung nach den Verschollenen einzuziehen.
In der Kapstadt angekommen, hatte ich mich einige Zeit dort aufgehalten, war dann nach Nord und West gewandert und besuchte nun die Transvaal-Lande, obgleich die damaligen Zustände in denselben nichts weniger als einladend genannt werden konnten.[2]
  • In der Abenteuergeschichte An der Tigerbrücke stammt der Diamantenhändler Bontwerker, den die Piraten gefangen halten, aus Kapstadt. Sein mitgefangener Diener, der von den Piraten als Kajütboy verwendete Quimbo, bittet den Erzähler, seinen Herren zu befreien.
»Ja, schön' Quimbo bin sehr traurig. Quimbo will sein Gemahl von Mietje; warum Mietje nicht will hab Quimbo Gemahl? Quimbo bin doch schön' gut', tapfer Gemahl! Quimbo bin darum geh' weit fort bis Cape-town, wo sind Mynheer Bontwerker, welcher hab' sehr gern Quimbo, und Quimbo werd' Diener von Mynheer Bontwerker.«[3]

Anmerkungen

  1. Capitain Ramon Diaz de la Escosura (Pseudonym Karl Mays): Waldröschen. Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden, Zweite Abtheilung, 3. Kapitel: Ein Wiedersehen (vgl. KMW-II.5, S. 1243 f.).
  2. Karl May: Der Boer van het Roer. In: Auf fremden Pfaden. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1897, S. 54 f.
  3. Karl May: An der Tigerbrücke. In: Am Stillen Ocean. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1894, S. 514.

Weblinks

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.