Durch die Wüste (Film)

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Filmplakat
Filmdaten
Originaltitel: Durch die Wüste
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1936
Originalsprache: Deutsch
Stab
Regie: Johannes Alexander Hübler-Kahla
Drehbuch: Carl Junghans
Produktion: Lothar Stark-Film GmbH, Berlin
Musik: Gottfried Huppertz
Kamera: Georg Muschner, Paul Rischke
Besetzung

Durch die Wüste ist ein Kinofilm nach dem gleichnamigen Roman von Karl May und der erste Karl-May-Tonfilm. Die Uraufführung fand am 20. Februar 1936 im "Prinzeß"-Kino in Dresden statt.

Inhalt[Bearbeiten]

Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar reiten durch die endlosen Weiten der Wüste. Ihr Ziel ist die Heilige Stadt Mekka, die noch nie ein Ungläubiger betreten durfte. Als sie in der Wüste einen Toten finden, beschließt Kara Ben Nemsi, den Ermordeten zu rächen. Sie begegnen dem mysteriösen Abu Seïf, der sie in einen großen Salzsumpf schickt, aus dem sie sich nur mühsam retten können.[1]

In der Stadt, in der Kara Ben Nemsi als Arzt zu großen Ruhm gekommen ist, wird er zu Ibrahim Mamur gerufen, um dessen Lieblingsfrau Senitza zu heilen. In Mamur erkennt er seinen Todfeind Abu Seïf und erfährt außerdem, dass Senitza die Tochter von Scheich Malek ist, einem Freund Halefs, die diesem geraubt wurde. Nach einer abenteuerlichen Befreiung kann er Senitza seinem Freund zurückbringen. Abu Seïf verfolgt Kara Ben Nemsi und seinen Diener weiter.

Auf einer Fahrt über das Meer werden die beiden überfallen, können sich dann aber doch schwimmend ans Ufer retten.

Hier in der Wüste droht ihnen jedoch der Tod durch Verdursten, da Abu Seïf das einzige Wasserloch gesprengt hat. Wie durch ein Wunder erscheint Senitza und rettet die beiden.

Die zweite Tochter Scheich Maleks, Hanneh, macht sich unter der Begleitung von Halef auf, Wasser aus dem heiligen Brunnen zu holen, da ihr Stamm durch Abu Seïf von dieser Quelle abgeschnitten wurde. Kara reitet ihnen mit dem Wunderhengst Rih, den ihm Malek aus Dankbarkeit für Senitzas Rettung geschenkt hat, nach. Senitza, die zunächst das gefährliche Unternehmen verhindern will, begleitet ihn schließlich bis vor die Heilige Stadt. Kara gelingt es, das Wunder der heiligen Kaaba zu sehen, doch wird er von Abu Seïf erkannt und verfolgt. Auf Rih gelingt ihm die Flucht, und er kann schließlich auch Abu Seïf überwältigen und zu Scheich Malek ins Lager bringen.

Inzwischen sind auch Halef und Hanneh mit dem heiligen Wasser zurückgekehrt, und Halef bekommt Hanneh als Dank zur Frau. Während der dann stattfindenen Gerichtsverhandlung über Abu Seïf kann dieser fliehen. Er wird jedoch von Kara Ben Nemsi verfolgt.

Den Höhepunkt des Films bildet der Säbelkampf zwischen Kara Ben Nemsi und Abu Seïf, bei dem der Bösewicht in den Sumpf gedrängt wird und darin den Tod findet.

Kara Ben Nemsi besteigt sein treues Pferd Rih und reitet mit Halef neuen Abenteuern entgegen.

Hinweise zur Handlung[Bearbeiten]

Die Handlung lehnt sich tatsächlich recht nah an die Romanvorlage Durch die Wüste an. Hamd el Amasat, Ibrahim Mamur und Abu Seïf verschmolzen zu einer (Schurken-)Figur. Senitza wurde als (zusätzliche) Tochter Maleks sinnvoll in die Gesamthandlung eingefügt.

Dreharbeiten[Bearbeiten]

Die Dreharbeiten der nur 18-köpfigen Crew begannen Mitte September 1935 in Ägypten. Die einzelnen Drehorte lagen 200 Kilometer und mehr um Kairo herum. Ende 1935 kehrte man nach Deutschland zurück und drehte in Berlin-Johannisthal die Atelieraufnahmen. Die Dreharbeiten in Ägypten von der Presse intensiv begleitet.

Aufführungen[Bearbeiten]

Die Uraufführung fand am 20. Februar 1936 im Dresdner "Prinzeß-Theater" statt. Für die anschließende Feier lud Klara May das Filmteam und weitere Gäste in die Villa "Bärenfett" ein.[2] Am 6. März kam der Film in die Kinos; allein in Berlin wurde er in 22 Filmtheatern gezeigt und hatte - nach einer Anzeige der Filmgesellschaft - in den ersten frei tagen 87.025 Zuschauer.[3] Die Syndikat-Filmgesellschaft warb damit, dass interessierte Kinos den Kustos des Karl-May-Museums Patty Frank mitsamt einem "Reisemuseum" für die verschiedenen Aufführungen engagieren können.[4] Inwiefern es zu solchen Engagements kam, ist noch nicht nachgewiesen.

Nachgewiesen ist ein tschechischer Prospekt, in dem der Film "Ve stínu padišáha" heißt.

Kritiken[Bearbeiten]

Die Kritiken zum Film waren enttäuschend: "Ein spannendes Buch langweilig verfilmt", so die überwiegende Meinung. Bisher geplante Fernsehausstrahlungen bei ARTE und beim Süddeutschen Rundfunk wurden verworfen, weil man die Qualität als nicht ausreichend ansah. Die Rechte an dem Film "Durch die Wüste" hält die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.

Sonstiges[Bearbeiten]

Eine geplante Fortsetzung mit dem Titel "Der Schut" wurde nicht verwirklicht.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. WIE sie sich retten können, ist völlig unklar. Ihr Führer wird erschossen und Halef glaubt sie verloren - aber in der nächsten Szene sind sie in einer Stadt und das offenbar schon eine ganze Weile.
  2. Bönisch: Neue Funde, o.S.
  3. Bönisch: Neue Funde, o.S.
  4. Bönisch: Neue Funde, o.S.

Medien[Bearbeiten]

  • In den 1960er Jahren gab es eine Ausschnittfassung des Films auf Super8-Film.
  • Wilder Westen - Heißer Orient - Karl-May-Filmmusik 1936-1968 - Bear Family Records BCD 16413 HL - 8 CDs mit 192 Seiten Filmbuch.
  • Eine DVD Durch die Wüste erschien im März 2011 bei der Koch Media GmbH in der Reihe "Schätze des deutschen Tonfilms" (ASIN B003Y95MAC).
  • Ein 3-DVD-Set Die besten Karl May Abenteuerfilme (zusammen mit Der Löwe von Babylon und Die Sklavenkarawane) erschien im Oktober 2011 bei der Koch Media GmbH (ASIN B005CFXYHE).

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]