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Waldenburg ist eine kleine Stadt in der Nähe von Glauchau.
Inhaltsverzeichnis
Karl May in Waldenburg[Bearbeiten]
Von Michaelis (29. September) 1856 bis zu seiner Ausweisung am 28. Januar 1860 besuchte Karl May, auch dank finanzieller Unterstützung in Höhe von 15 Talern jährlich durch Graf Heinrich von Schönburg-Hinterglauchau, das Fürstlich-Schönburgische Lehrerseminar mit dem Berufsziel Volksschullehrer.
Der Weg von Ernstthal nach Waldenburg dauert gut zwei Stunden (zwölf Kilometer) und führt über Hohenstein den Badberg hinauf, vorbei am Mineralbad, das Gasthaus Zur Katze links liegenlassend, weiter die Waldenburger Chaussee hinunter bis nach Callenberg, dort vorbei am Rittergut, dann weiter den Callenberger Berg talwärts, bis die Altstadt erreicht ist; von dort geht es über die Zwickauer Mulde in die Mittelstadt und durch die Oberstadt bis zum Seminar.[1] Seine Schwester Christiane Wilhelmine legt am Wochenende regelmäßig die insgesamt zwölf Kilometer zurück, um ihrem Bruder frische Wäsche zu bringen.
Seine Ausweisung aus dem Seminar erfolgte, weil May im November 1859 als Lichtwochner sechs Kerzen (nach eigenen Angaben Kerzenreste) entwendet hatte (siehe auch Kerzendiebstahl). Noch vor Weihnachten wurde die Tat entdeckt und die Lehrerkonferenz schickte einen Bericht über das Delikt nach Dresden an das Ministerium für Cultur und öffentlichen Unterricht.
Nach Gnadengesuchen von May und dem Ernstthaler Pfarrer an das Ministerium und nach Befürwortung durch den Waldenburger Seminardirektor Friedrich Wilhelm Schütze in einem Brief an den Direktor des Seminars in Plauen, konnte May seine Ausbildung am 4. Juni 1860 am Seminar in Plauen wieder aufnehmen und im September des nächsten Jahres erfolgreich mit der Gesamtnote "Gut" abschließen.
Ende Mai 1895 nehmen Karl und Emma May eine Einladung der Erbprinzessin Lucie von Schönburg-Waldenburg an und besuchen sie auf Schloss Waldenburg. Ein weiterer Besuch findet vermutlich 1897 statt.[2]
Sonstiges[Bearbeiten]
- Im Verlauf seiner Waldenburger Zeit schickte Karl May (laut eigenen Angaben) 1858 eine Wild-West-Erzählung an die Zeitschrift Gartenlaube, die von deren Herausgeber Ernst Keil als zu unreif zurück geschickt wird.
- In diese Zeit fällt auch seine Beziehung zu Anna Preßler, die allerdings bereits 1858 einen anderen heiratet.
Rezeption[Bearbeiten]
siehe Waldenburg (Bühne im Grünfelder Park)
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Klaus Hoffmann: Der "Lichtwochner" am Seminar Waldenburg. Eine Dokumentation über Karl Mays erstes Delikt (1859). In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1976.
- Peter Richter/Uwe Neßler: Bilder aus Ardistan. Karl-May-Stätten in Sachsen. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 61-63/1986. KMG-Presse Ubstadt 1986. (Onlinefassung)
- Wolfgang Hallmann/Christian Heermann: Reisen zu Karl May. Erinnerungsstätten in Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Westsachsen Verlag Zwickau 1992.
- Jens Pompe: Wirkungen aus Waldenburg. In: Karl-May-Haus Information Nummer 8/1995, S. 20–22.
- Jens Pompe/Christian Heermann: Keine fürstliche, aber eine gräfliche Unterstützung. In: Karl-May-Haus Information Nummer 9/1996, S. 12–18. (Onlinefassung)
- Jens Pompe: Behördenpost. Der Schlußstrich im Seminar Waldenburg. In: Karl-May-Haus Information Nummer 10/1997, S. 1–5.
- Christian Heermann: Der Geist im Muldental. Tickte in Waldenburg "eine alte Kuckucksuhr"? In: Karl-May-Haus Information Nummer 11/1998, S. 1–9.
- Hans-Dieter Steinmetz/André Neubert. "Wie stolz ich war ..." Zu Karl Mays Aufnahme und Aufenthalt am Seminar zu Waldenburg. In: Karl-May-Haus Information Nummer 11/1998, S. 9–32.
- Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005. ISBN 978-3-7802-0170-6
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag in der Wikipedia.