"Vater!" (Gedicht)

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"Vater!" ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          "Vater!"
Komm her, und sprich ein einzig Wort,
  Ein Wort, so kinderleicht zu sagen.
Komm her, und geh nicht wieder fort;
  Du brauchst vor mir ja nicht zu zagen.
Ich warte schon so lange dein;
O laß es nicht vergeblich sein!
Du sprachst als Kind dies liebe Wort
  So oft und gern, wenn du gelitten;
Es ward gehört am rechten Ort:
  Das Vaterherz ließ sich erbitten.
Wie ist dies Wort so klein, so klein,
Und doch kann keines größer sein.
Nun bist du längst das Kind nicht mehr,
  Das du einst warst in jenen Tagen,
Und wie so lang ist der nicht mehr,
  Dem du dein Leiden durftest klagen.
Er ging; doch trat ich für ihn ein;
Die Liebe kann nicht sterblich sein.
Drum sprich dies Wort nun auch zu mir;
  Es kann dir doch so schwer nicht fallen.
O, hörtest du's im Himmel hier
  Von aller Sel'gen Mund erschallen!
Sprich "Vater", nur dies Wort allein,
Und ich will dir es ewig sein![1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 48 und 49 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Ohne Tod kein Leben. Das wahre, gesunde Leben ist ein immerwährendes Absterben und Ausscheiden des Unbrauchbaren, um dem Brauchbaren Platz zu machen. Aber ist es erlaubt, dieses Absterben Tod zu nennen?[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 48 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 50.

Weblinks[Bearbeiten]