Florin
Werke mit Florin | |||
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Florin war der ehemalige französische Kammerdiener der Familie von Adlerhorst in Zeulenroda. Er liebte seine Herrin, Anna von Adlerhorst, »mit jener unlauteren Liebe, welche zum schlimmsten Mittel greift, sich Erhörung zu erzwingen. Er hatte es gewagt, mit dem Geständnisse seiner Liebe vor die Herrin zu treten und ward fortgejagt.«
Aus Rache inszenierte er – »ein Teufel in Menschengestalt« – einen Vernichtungsfeldzug gegen die ganze Familie. Es gelang ihm, den Familienvorstand, Baron Alban von Adlerhorst, durch eine Intrige als Mörder Melek Paschas darzustellen. In der Verkleidung als angeblicher Kurde (Derwisch) Osman veranlasste er den Sohn Melek Paschas, Ibrahim Pascha, in dessen Vertrauen er sich einschleichen konnte, am Grabe seines Vaters der Familie von Adlerhorst grausamste Rache zu schwören. Zwei Jahre nach dem Schwur berichtet ihm Ibrahim Pascha den Vollzug der Rache: »Der Mörder ist eines unbeschreiblich qualvollen Todes gestorben«, die einzelnen Familienmitglieder sind in alle Welt zerstreut und mussten einen "fürchterlichen Schwur" ablegen, ihren Namen nicht mehr zu tragen und ihn auch nicht mehr zu erwähnen.
Inhaltsverzeichnis
im Orient[Bearbeiten]
Geraume Zeit später, Florin ist als Derwisch Osman ein alter, unbeschreiblich hagerer Mann, gekleidet in die rauhe Tracht der heulenden Derwische, erkennt er in Konstantinopel in einer für den Verkauf in den Harem des Sultans bestimmten Sklavin Tschita von Adlerhorst, die als kleines Kind in die Sklaverei verkauft worden war. Er veranlasst Ibrahim Pascha, Tschita zu kaufen. Mit den beiden reist er nach Tunis. Er ist Mitglied der Terrorgruppe ›Freunde der Patrone‹ und verführt Ibrahim Pascha, aus politischen Gründen einen Sprengstoffanschlag auf den Bei von Tunis, Mohammed es Sadak Pascha, zu planen. Die Vorbereitungen dazu, das Verlegen von Sprengladung und Zündschnur übernimmt Florin selbst. Als Helfer engagiert er dazu den von ihm nicht erkannten Lord Eagle-nest, einen Verwandten der von Adlerhorst, der mit Hermann von Adlerhorst versucht, die Tragödie der Familie von Adlerhorst aufzuklären, und der von Konstantinopel aus dem Verbrecher auf der Spur ist. Der Anschlag misslingt. Florin erhält die Bastonade und gesteht den Anschlag. Er wird gefesselt in das Gefängnis geworfen. Es gelingt Florin dennoch zu fliehen. Da er im Orient überall gesucht wird, setzt er sich nach Amerika ab.
in Amerika[Bearbeiten]
Dort ist er als Bill Newton Mitglied der Bande des rothen Burkers. Für diesen soll er die Mission am Silbersee auskundschaften und der Bande Einlass verschaffen. Das gelingt nicht. Er wird – auch weil ihn Oskar Steinbach von der Tunis-Episode her kennt – festgenommen. Durch die Naivität des deutschen Försters Rothe gelingt ihm die Flucht. In der Gesellschaft Leflors und Robin Walkers reitet er ins ›Tal des Todes‹. Dort fällt er erneut in die Hände Steinbachs. Florin kann jedoch wieder fliehen. Diesmal setzt er sich nach Sibirien ab.
in Sibirien[Bearbeiten]
Als Peter Lomonow, Kaufmann aus Orenburg, taucht er in Platowa auf: Florin »war von nicht zu hoher und nicht zu breiter Gestalt. Er hatte weite, blaue Pumphosen an, welche in den Schäften der hohen Stiefeln verliefen. Ueber den Hosen trug er einen langschößeligen Schnurenrock und darüber einen leichten Ziegenpelz. Auf dem Kopfe saß eine Lammfellmütze, wie sie gern in Persien und den Kaukasusländern getragen wird. Sein Gesicht war unter einem dichten, schwarzen Vollbarte fast ganz versteckt. Nur die Augen konnte man deutlich sehen. Aber ihr Blick war stechend und unruhig; er machte keinen Vertrauen erweckenden Eindruck.«
Er wirbt Zobeljäger an, mit denen er zum Mückenfluss zieht. Dort, auf dem Gute Peter Dobronitschs, wird er von Sam Barth, einem Helfer Steinbachs, festgenommen und nach Deutschland gebracht.
in Deutschland[Bearbeiten]
Florin wird nach Bad Wiesenstein transportiert. Man lässt ihn dort fliehen, damit er Verbrechen begeht, die eine rechtliche Handhabe gegen ihn bieten. So lassen sich Tschita von Adlerhorst und Zykyma von ihm in ein Verlies einsperren.
Als Florin zusammen mit Ibrahim Pascha schließlich von Steinbach und dessen Gefährten gestellt wird, erschießt er den Pascha und sich selbst.
Literatur[Bearbeiten]
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.