Lord Eagle-nest

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Werke mit
Lord Eagle-nest
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Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Lord Eagle-nest ist Engländer und ein Cousin der adligen Geschwister von Adlerhorst. Er ist Mitglied des Travellers Club in London. Er ist von fortgeschrittenem Alter und hat eine Glatze. Er spricht Deutsch.

Alles, was er trug, Hose, Weste, Rock, Schuhe, sogar der hohe Cylinderhut, war grau und schwarz carrirt, aber mit ziemlich großen Carrees! Selbst der riesige Sonnenschirm, welchen er in der Hand hatte, war ebenso carrirt. Das Gesicht des Mannes war außerordentlich lang gedehnt. Eine lange Adler- oder Habichtsnase hätte dazu gepaßt, statt dessen aber saß in diesen langen Zügen ein kleines, dickes Stumpfnäschen, fast geformt wie eine dicke Fußzehe. Das gab diesem Gesichte einen wunderbar komischen Ausdruck. [...]
Ueber dem Rücken hatte die Gestalt etwas Langes hängen. Entweder war das ein Blas- oder ein Fernrohr.[1]

Eine ebenso gekleidete Figur hat Eagle-nest als Porträt am Bug seiner Jacht angebracht.

Der Lord im Serail

Von Mozarts Oper Die Entführung aus dem Serail, die er in Berlin gesehen hat, wurde er inspiriert, eine Haremsdame zu entführen. Er reist deshalb mit seiner Jacht nach Konstantinopel, wo er zufällig auf Paul Normann und Hermann Wallert, seinen Cousin, stößt. Er versucht mit den beiden, Tschita und Zykyma aus dem Harem Ibrahim Paschas zu entführen, was misslingt, da der Pascha nach Tunis abreist und die beiden Frauen mitnimmt. Mit Eagle-nests Jacht folgen die drei dem Pascha.

Auch in Tunis will Eagle-nest seine fixe Idee der Entführung aus dem Serail in die Tat umsetzen. Er gerät an eine Prostituierte, die sich Rahel nennt. Sie will sich (zum Schein) mit ihren beiden Schwestern (eine davon nennt sich Lea) von ihm entführen lassen. Bevor das Abenteuer beginnt, wird Eagle-nest vom angeblichen Vater der "Damen", Jakub Afir (Ali Effendi), um größere Geldsummen betrogen. Zum Schluss wird er in eine Falle gelockt und soll Lösegeld zahlen. Er wird jedoch durch Said, der Hilfe herbeiführen kann, gerettet.

Eagle-nest trifft dann in stockdunkler Nacht auf den Derwisch Osman, der ihn nicht erkennt und ihn engagiert, bei den Vorbereitungen für ein Attentat auf den Bei von Tunis zu helfen. Das Attentat kann so vereitelt werden. Da Ibrahim Pascha in Tunis nicht festgenommen werden konnte, folgen Eagle-nest und seine Gefährten, zu denen nun auch Oskar Steinbach gehört, dem Verbrecher nach Ägypten. In Kairo spürt Eagle-nest durch Zufall Semawa auf und kann bei dem Duell zwischen Hilal und einer Bande von Arnauten einen Anschlag aus dem Hinterhalt auf Hilal verhindern. Mit seiner Jacht verfolgen die Gefährten, nachdem Ibrahim auch aus Ägypten entkommen konnte, das Schiff La bouteuse des Capitain Leblanc, der ihn aufgenommen hat. Der Kapitän, ein Deutschenhasser, hilft Ibrahim jedoch zu entkommen.

Einige Zeit später ist Eagle-nest mit Herrmann von Adlerhorst in Amerika unterwegs. In Gila-City, wo Eagle-nest mit seiner Jacht angelegt hat, tritt er als Waldläufer, dem Buche Gabriel Ferrys nachempfunden, auf:

Der Kopf [...] trug einen riesigen, breitrandigen Filzhut. In der einen Hand hielt der Mann eine Doppelbüchse, in der andern einen großen Jagdspeer. Im Gürtel steckten zwei Tomahawks, zwei Messer, zwei Pistolen und zwei Revolver. Auf dem Rücken trug er einen indianischen Schild und auf der Nase eine riesige Klemmbrille. Gekleidet war die Gestalt genau wie ein Indianer, in Moccassins, Leggins und ledernes Jagdhemde nebst dito Jagdrock.[2]

Lord Eagle-nest begleitet Steinbach bei der Verfolgung Robin Walkers bis ins "Thal des Todes".

Zum guten Schluß bringt er all seine "Kurgäste" – alle aus dem Quecksilberbergwerk geretteten Adlerhorsts hatten sich bei ihm in England erholt – nach Bad Wiesenstein, wo er vorher schon regelmäßig Gast war.

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Karl-May-Verlag machte in seiner Bearbeitung aus Lord Eagle-nest den bekannteren Sir David Lindsay.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 24340 f. (vgl. KMW-II.20, S. 13 f.).
  2. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 27143 (vgl. KMW-II.23, S. 1827).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.