In Ewigkeit (Gedicht)
In Ewigkeit ist ein Gedicht von Karl May.
Inhaltsverzeichnis
Text
- In Ewigkeit.
- Laß uns hinauf zu jenen Bergen steigen,
- Auf denen einst die Macht der Welt gestanden!
- Du sollst mir ihre starken Burgen zeigen
- Und was von ihnen heut noch ist vorhanden.
- Sie legte ihre Faust in jede Wage,
- Und was sie that, das machte sie zum Recht.
- So wurde sie, die Welt, der Welt zur Plage;
- Der Mensch war nur ihr Sklave, nur ihr – – Knecht.
- Doch heut? Verschwunden sind die stolzen Vesten;
- Nur Trümmer mahnen an vergangne Zeiten.
- Bisweilen stöbert unter diesen Resten
- Die Gegenwart nach Sehenswürdigkeiten.
- Und was sie findet, immer ists das Eine,
- Wovon der Himmel täglich zu uns spricht.
- Hier sagt ers in der Sprache dieser Steine:
- "Die Welt vergeht; sie kennt die Liebe nicht!"
- Laß uns hinauf zu jenen Bergen steigen,
- Auf denen einst die Macht des Herrn gestanden!
- Du sollst mir seiner Liebe Wunder zeigen
- Und was von ihnen heut noch ist vorhanden.
- Sie legte ihre Hand auf jedes Leben,
- Um es zu segnen, gnadenreich und lind,
- Und wer sich ihr zu Eigen wollte geben,
- Den nahm sie freudig auf, der war ihr – – Kind.
- Und heut? Noch rühmen ihn der Himmel Heere;
- Noch wird auf jedem Stern sein Lob gesungen;
- Noch preisen ihn die Berge und die Meere;
- Noch ist der Dank für ihn nicht ausgeklungen.
- Noch stehen seiner Kinder selge Schaaren
- Vor seinem Angesichte, dankbereit
- Und hören nimmer auf, zu offenbaren:
- "Die Liebe Gottes bleibt in Ewigkeit!"[1]
Textgeschichte
Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 302 und 303 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:
- Das Geld soll der Wertmesser für unsere Leistungen sein. Wer es aber verschwendet, der belohnt das Unverdienst, honoriert das Laster und macht sich zum Beschützer unlauterer Denk- und Handlungsweise.[3]
aktuelle Ausgaben
- Karl May: Himmelsgedanken. Gedichte. Union Verlag Berlin [Ost] 1988, S. 148 f. ISBN 3-372-00103-6 [Neusatz]
- Karl May: Himmelsgedanken. In: Karl May: Lichte Höhen. Lyrik und Drama. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 1998, S. 221 f. ISBN 3-7802-0049-X [modernisierter Neusatz]
- Karl May: Himmelsgedanken. Gedichte. Books on Demand GmbH Norderstedt 2005, S. 302 f. ISBN 3-8334-2518-0 [Reprint]
Anmerkungen
- ↑ Karl May: Himmelsgedanken, S. 302 f.
- ↑ Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
- ↑ Karl May: Himmelsgedanken, S. 304.
Weblinks
- Der Text auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Der Text bei zeno.org.
- Der Eintrag Himmelsgedanken in der Bücherdatenbank.
- Der Eintrag bei himmelsgedanken.npage.de.
Widmung. • • • Meine Legitimation. • • • Ragende Berge. • • • Gottesgedanke. • • • Liebe. • • • Ewig. • • • Gottesstunde. • • • Werdet frei! • • • Mein Himmel. • • • Sternensprache. • • • Sternschnuppe. • • • Sternkunde. • • • Bitte. • • • Gottesmahnung. • • • Hinauf – hinab. • • • Gnade. • • • Ade. • • • Heilesbotschaft. • • • "Vater!" • • • Läuterung. • • • Wohlthätigkeit. • • • Verzeihen. • • • Dein Auge. • • • Güte. • • • In die Berge. • • • Empor. • • • Ergieb dich drein. • • • Das Gewissen. • • • Selbstprüfung. • • • Einsicht. • • • Wohin? • • • Frage. • • • Räthsel. • • • Doppelsieg. • • • Berufung. • • • Unsern Dichtern. • • • Vogelsang. • • • Auf dem Friedhofe. • • • Wo sind die deinen? • • • Meine Engel. • • • An die Mutter. • • • Des Kindes Seligkeit. • • • Großmütterchen. • • • Frühling. • • • Blind und doch sehend. • • • Im Alter. • • • Die Leiden. • • • Kindschaft. • • • Heimkehr. • • • Umkehr. • • • Wunsch. • • • Das Kapellchen am See. • • • Mahnung. • • • Kannst du noch beten? • • • Andacht. • • • Hilf mir! • • • Reue. • • • Kanaan. • • • Im Traum. • • • Du hast – – – • • • Nur einer? • • • "Mehr Licht!" • • • Ich bin bei dir. • • • O bete gern! • • • Ich liebe. • • • Verständige Liebe. • • • Rückkehr zum Glauben. • • • Segen. • • • Meinem Schutzengel. • • • Tagesscheiden. • • • Dein Engel. • • • Zwei Worte. • • • Abendgebet. • • • Ein Wort von oben. • • • Ruhe. • • • Das Glück. • • • Drei Fragen. • • • Klarheit. • • • Der Mensch. • • • Zuversicht. • • • In tiefer Noth. • • • Das heilige Land. • • • Klage. • • • Nachruf. • • • Wahrheitstraum. • • • Guter Rath. • • • Zufall. • • • Abschied. • • • Schweigen. • • • Ernste Weisung. • • • Der Feind. • • • Deine Welt. • • • Sein ist die Zeit. • • • Eine Freundesstimme. • • • Das Volkslied. • • • Dichterwunsch. • • • Erdenleid. • • • Das Ich. • • • Wo? • • • Entwickelung. • • • Schön. • • • Des Waldes Seele. • • • Sonnenschein. • • • Das Vaterhaus. • • • Die Ehe. • • • Der Himmel auf Erden. • • • Vorwärts! • • • Die zweite Welt. • • • Abwehr. • • • Menschenliebe. • • • Der Völkerfriede. • • • In Ewigkeit. • • • Nachsicht. • • • Leitung. • • • Sei weise! • • • Wie das Meer. • • • Dank. • • • Menschenunmöglichkeit. • • • Quitt. • • • Bedachtsamkeit. • • • Selbstbetrug. • • • Von Kampf zu Kampf. • • • Zeit. • • • Das Wort. • • • Dein eigener Richterspruch. • • • Ein inneres Land. • • • Ueberflüssig. • • • Trost. • • • Weltweisheit. • • • Die Menschheitsseele. • • • Oberflächlichkeit. • • • 1901. • • • Zum Schluss.