Die Sklavenkarawane

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Jugenderzählungen

Ceritaremaja.jpg


Handelnde Personen in
Die Sklavenkarawane

Abd el Mot
Abu ed Dabbuhs
Ali Effendi el Kurdi (nur erwähnt)
Abu el Mot
Hadschi Ali
Barak el Kasi
Beng-did der Nuehr
Ben Wafa
Dauwari
Fürst der Matwa (nur erwähnt)
Frau des Fürsten der Matwa (nur erwähnt)
Hasab Murat
König der Niam-niam
Lobo
Mesuf
Ignaz Pfotenhauer
El Schachar
Schech el dschemali
Emil Schwarz
Joseph Schwarz
Tolo
Tschausch
Istvan Uszkar
Vater der Fünfhundert
Matthias Wagner (nur erwähnt)
Wahafi


Handlungsorte

Nil
Sudan
Faschodah
Madunga
Ombula
Omm et Timsah
Mukambasee (nur erwähnt)

"Die Sklavenkarawane" ist eine Jugenderzählung des deutschen Schriftstellers Karl May. Der Text wurde erstmals von Oktober 1889 bis September 1890 in Fortsetzungen in der Zeitschrift "Der Gute Kamerad" veröffentlicht. 1893 erschien die Erzählung erstmals als Buch in der Union Deutsche Verlagsgesellschaft.

Nach Mays Tod (1912) wurde die Buchausgabe der "Sklavenkarawane" der Reihe Karl May's Gesammelte Werke angegliedert.

Inhalt[Bearbeiten]

Ausgabe aus dem Union-Verlag

Hauptfiguren sind zwei Forschungsreisende, die Brüder Emil und Josef Schwarz, die getrennt im Sudan unterwegs sind. Mehrere Araber vom Stamme der Homr versuchen, Emil Schwarz auf seiner Reise nach Faschodah zu ermorden. Er überlebt den Anschlag unverletzt, nimmt die Araber seinerseits gefangen und übergibt sie dem Statthalter von Faschodah.

Die Araber handelten im Auftrag von Abu el Mot, einem berüchtigten Sklavenjäger. Vom Statthalter erfährt Emil Schwarz, dass die Niederlassung Abu el Mots, die Seribah Omm et Timsah, am Nil südlich von Faschodah liegt. Josef Schwarz ist per Schiff auf dem Nil unterwegs; sein Weg nach Faschodah führt an der Seribah Omm et Timsah vorbei.

Währenddessen plant Abd el Mot, der Stellvertreter Abu el Mots, das Belanda-Dorf Ombula mit Hilfe von Nuehr-Kriegern zu überfallen und die Bewohner zu versklaven. Er befiehlt den Sklaven Tolo und Lobo, ihn und seine Männer nach Ombula zu führen. Tolo und Lobo haben aber Verwandte und Freunde in Ombula. Sie fliehen von der Seribah, um die Bewohner Ombulas zu warnen.

Als sie von großen Hunden gejagt werden, die Abd el Mot auf ihre Spur angesetzt hat, müssen Tolo und Lobo ins Wasser flüchten. Das Auftauchen eines Schiffes bewahrt sie davor, von Krokodilen aufgefressen zu werden. An Bord des Schiffes befinden sich Josef Schwarz und sein Freund, Dr. Ignatius Pfotenhauer. Als sie von dem geplanten Überfall erfahren, beschließen Schwarz und Pfotenhauer, dass Josef Schwarz anstelle von Tolo und Lobo nach Ombula geht.

Josef Schwarz engagiert einen alten Elefantenjäger, der ihn nach Ombula führen soll. Auf dem Weg nach Ombula erfährt er, dass sein Führer in Wahrheit Barak el Kasi, der Emir von Kenadem ist, dessen Sohn Mesuf einst von dem Sklavenjäger Ebrid Ben Lafsa geraubt und als Sklave verkauft wurde. Nun ist der Elefantenjäger auf der Suche nach Ebrid Ben Lafsa, um sich an ihm zu rächen. Josef Schwarz berichtet, dass ein junger Mann, auf den die Beschreibung Mesufs zutrifft, zur Besatzung seines Schiffes gehört.

Kurz vor Ombula fallen Josef Schwarz und der Elefantenjäger in die Hände Abd el Mots. Es stellt sich heraus, dass Abd el Mot und Ebrid Ben Lafsa eine Person sind. Tatenlos müssen die Gefangenen mit ansehen, wie Ombula in Brand gesteckt und die Bewohner versklavt werden.

Unterdessen fährt Emil Schwarz auf einem Schiff, das ihm vom Statthalter von Faschodah zur Verfügung gestellt wurde, seinem Bruder entgegen. Er trifft auf Pfotenhauer, der ihm von dem Vorhaben seines Bruders erzählt. Gemeinsam setzen Emil Schwarz und Pfotenhauer ihre Reise fort. Unterwegs erfahren sie, dass Josef Schwarz und sein Gefährte in die Hände der Sklavenjäger gefallen sind. Sie befreien die Gefangenen und legen den Sklavenjägern das Handwerk.

Die Sklavenkarawane ist ein Roman, den Karl May extra für die jungen Leser geschrieben hat. Für etwas Humor sorgen Pfotenhauerund der Ungar Uszkar Istvan, ein Möchtegerngelehrter, der ein Buch mit dem Titel Warum die Vögel Federn haben schreibt. Bedeutend ernster sind jedoch die beschriebenen Untaten der Sklavenjäger. Die überragende Gestalt ist aber der grausame Abd el Mot, eine beeindruckende Verkörperung des Bösen. Er wirft den Wärter, der Tolo und Lobo entkommen ließ, lebendig den Krokodilen zum Fraß vor; er foltert den Elefantenjäger, indem er ihm detailliert schildert, was er angeblich seinem Sohn antat.

Buchausgaben[Bearbeiten]

In den Gesammelten Werken des Karl-May-Verlags wurde der Text in Band 41 "Die Sklavenkarawane" veröffentlicht.

Verfilmung[Bearbeiten]

1958 wurde "Die Sklavenkarawane" verfilmt. In den Film wurde auch ein Teil von "Durch die Wüste" integriert (im wesentlichen "Senitzas Befreiung"), und daraus die Hauptfiguren Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar und Sir David Lindsay übernommen. Schon daran kann man sehen, wie weit sich der Film von seiner Vorlage entfernte. Von den Figuren des Buches treten lediglich Pfotenhauer und Abu el Mot auf.

Dramatisierungen[Bearbeiten]

Bisher gibt es noch keine Dramatisierung des Stoffes.

Vertonungen[Bearbeiten]

"Die Sklavenkarawane" wurde auch als Hörspiel veröffentlicht, näheres entnehmen Sie bitte der Hörspieldatenbank

Sonstiges[Bearbeiten]

Arbeitstitel des Romans war anfangs Abu el Mot.[1] Die Handlungszeit wird auf 1879/80 datiert.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl-May-Chronik I, S. 363

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks[Bearbeiten]