Sternschnuppe (Gedicht): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. November 2022, 12:32 Uhr

Sternschnuppe ist ein Gedicht von Karl May.

Text

Sternschnuppe

Es fiel ein Stern, habt ihr gedacht, aus weiten, unbekannten Fernen. Ging unter er in dunkle Nacht?

Blieb er am Himmel bei den Sternen? Ist’s eine Welt, die im Entstehn sich Kraft und Stoff zu holen strebte? War’s eine Welt, die im Vergehn durchs Leuchten sich zu Ende lebte?

Das werdet ihr vielleicht,vielleicht durch eure Rohre noch ergründen, jedoch wer ihren Weg ihr zeigt, kann nur der Glaube euch verkünden.

Textgeschichte

Manuskript

Während seiner Orientreise fuhr Karl May am 18. Juni 1900 zusammen mit seiner Frau Emma und dem Ehepaar Richard und Klara Plöhn auf dem Schiff "Aleksander II" von Beirut ab. Am gleichen Tag notiert er in sein Reisetagebuch das Manuskript zu dem Gedicht, das zunächst keinen Titel hatte und nur aus den beiden letzten Strophen bestand:

B ... heut über Sternschnuppe:
  Ists eine Welt, die im Entstehn [...][1]

Himmelsgedanken.

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 27 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Die Auferstehung geschieht nicht erst nach dem Tode, sondern schon hier. Jeder Gedanke, welcher sich vom Irdischen löst, um zum Himmel zu streben, ist Auferstehung und Himmelfahrt zugleich.[3]

aktuelle Ausgaben

Anmerkungen

  1. Hans Wollschläger/Ekkehard Bartsch: Karl Mays Orientreise 1899/1900. Dokumentation. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1971, S. 165–215 (S. 204). (Onlinefassung) Auch in: Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik II. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005, S. 366. ISBN 978-3-7802-0170-6.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 28.

Weblinks