Gedankenspähne

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Gedankenspähne ist ein Beitrag aus der Rubrik Allerlei der von Karl May redaktionell betreuten Zeitschrift Schacht und Hütte. Er wurde in Heft 2 abgedruckt.

Text[Bearbeiten]

Reich zu werden wünschen unzählige Menschen; aber es giebt viele Arten des Reichthums. Man kann reich sein an Geld, an Erfahrung, an Kenntnissen und Fertigkeiten, an Geistes und Herzenseigenschaften. Nach welchem Reichthum wirst Du wohl trachten, lieber Leser? Wie viele Menschen sind reich in den Augen Anderer und doch arm vor Gott und sich selbst!

Blicke nie mit Verachtung auf einen Deiner Mitmenschen. Oft muß der Bergmann tief hinabsteigen, ehe er auf die reichhaltige Ader trifft, und kein Mensch ist so tief gefallen, daß er sich nicht wieder erheben oder endlich doch noch ein Werth an ihm entdeckt werden könnte.

Hüte Dich vor dem Stolze, denn er ist so billig geworden, daß man ein Dutzend stolzer Menschen mit der kleinsten Scheidemünze kauft. Unter dem leinenen Kittel stickt oft ein besserer Mann als unter dem Gallakleide, und ein jeder Schneider weiß, daß mehr Fracks als Kittels auf Credit angefertigt werden.

Herkunft[Bearbeiten]

Der Verfasser der Texte ist unbekannt. Karl May hat sie aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nur aus einer Vorlage übernommen und nicht selbst verfasst.