Antivari

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Stari Bar (kyrillisch: Стари Бар, italienisch: Antivari Vecchia, albanisch: Tivar i Vjetër) bedeutet Alt-Bar. Es ist die alte Stadt Bar (kyrillisch: Бар, italienisch: Antivari, albanisch: Tivari / Tivar) in Montenegro, die 1979 bei einem Erdbeben zerstört und aufgegeben wurde. Die Stadt lag etwa vier Kilometer von der Küste entfernt, besaß aber einen Hafen an der Adriaküste. An diesem Hafen wurde die neue Stadt Bar gebaut.

bei Karl May[Bearbeiten]

Antivari
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der Schut

Reiseroute nach Antivari

Der Hafen von Antivari ist der Endpunkt der von May im Orientzyklus beschriebenen Reiseroute durch das Osmanische Reich, die rund 13.000 Kilometer zuvor im Aurès begann und durch drei Kontinente führte. Hier besteigen Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar, Omar Ben Sadek und Sir David Lindsay, von Skutari kommend, das von Lindsay gemietete Dampschiff und fahren nach Jaffa:

Die Stadt Antivari, welche mit der Festung auf einem niedrigen Ausläufer des Gebirges liegt, wurde von uns nicht berührt, da wir gleich direkt an die Riva wollten. Dort waren vier Häuser an den Strand gebaut, ein Contumaz-Gebäude, das Agenturhaus des österreichischen Lloyd, ein Zollhaus und ein Wirthshaus. In letzterem kehrten wir ein. Es war fünf Uhr nachmittags, als wir da anlangten.
Die folgende Nacht blieben wir im Wirtshause; am andern Morgen schifften wir uns mit den Pferden ein, und dann entschwand die Küste des Skipetarenlandes sehr bald unsern Blicken.
[1]

Allgemeine Informationen über Antivari, wie den schlechten Zustand der Straße nach Skutari, standen Karl May in mehreren Werken seiner Bibliothek zur Verfügung. Details fand er in der von ihm regelmäßig gelesenen und als Quelle verwendeten Zeitschrift Die Gartenlaube:

Die Stadt und Festung liegt auf einem niedrigen Vorberge der gewaltigen Gebirgskette. Sie blieb uns zur rechten Hand, denn wir eilten direct auf die Riva zu. Ein eigentlicher Weg war es nicht, dem wir folgten. Wir ritten zwischen Hecken, auf Fußpfaden, über Oedland, über kleinere Bäche, stets durch eine blühende Wildniß von Tamarisken, Granatbäumen, Berberitzen, Waldreben, Bryonien und verstrickenden Brombeerstauden, bis wir gegen vier Uhr Nachmittags, also nach elfstündigem Ritt, an dem Hafen Antivaris ankamen. Vier Häuser sind an dem Strande gebaut: das Zollhaus, ein Wirthshaus, ein Gebäude mit der Agentur des österreichischen Lloyd und ein Contumazgebäude.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Durch das Land der Skipetaren. In: Deutscher Hausschatz in Wort und Bild, 14. Jahrgang 1887/1888, Heft 17, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, S. 748-749.
  2. v. C.: Unter den Montenegrinern und Muselmännern In: Die Gartenlaube, Jahrgang 1876 Nr. 38, Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig, S. 641.

Weblinks[Bearbeiten]