Mossul

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Marktszene in Mossul (1932)

Mossul oder Mosul (arabisch ‏الموصل‎, al-Mauṣil; türkisch Musul; kurdisch ‏موصل‎/Mûsil; syrisch-aramäisch:ܢܝܢܒ݂ܐ/Nîněwâ) ist eine Stadt im Norden des Irak am rechten Ufer des Tigris, ungefähr 350 km nördlich von Bagdad. Sie ist mit 2,882.500 Einwohnern (geschätzt im Jahre 2010) die zweitgrößte Stadt des Landes und ist die Hauptstadt der Provinz Ninawa. In Mossul leben Araber, Kurden, Nestorianer, Turkmenen[1] und Jesiden.

1535 eroberten die Osmanen unter Sultan Süleyman dem Prächtigen die Stadt. Die Stadt war der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des Nordirak (die Bagdadbahn führt über Mossul); die instabile Lage durch den Irakkrieg (Dritter Golfkrieg im Jahre 2003) hat ihre Bedeutung jedoch stark schrumpfen lassen.

In der Nähe von Mossul auf dem gegenüberliegenden Tigrisufer liegen die von Austen Henry Layard entdeckten Ruinen der antiken assyrischen Hauptstadt Ninive, nach der auch die Provinz Ninawa benannt wurde.

In Pierers Lexikon von 1860 ist folgender Eintrag zu finden:

"Mossul hat Schiffbrücke, hohe Mauern, mit vielen Thürmen u. Graben, 20 Moscheen (eine mit schiefgebautem Thurm), Gräber verschiedner Heiligen, 20 christliche Kirchen verschiedner Confessionen, 15 Karavanserais, Bäder, Bazars etc. hohe Schule, nestorianische Patriarchen, Fabriken in Baumwolle [...], Metall- u. Lederwaaren, Färbereien, Steinschneidereien, Handel mit diesen Fabrikaten, so wie mit Manna, Galläpfel etc.; 20,000 Ew. Auf der andern Seite des Tigris liegt Nunia, das alte Ninive. – M. liegt an der Stelle des alten Ninive, nur an dem Westufer des Tigris u. ist aus den Steinen Ninives gebaut."[2]

bei Karl May[Bearbeiten]

Mossul
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Durch die Wüste
Durchs wilde Kurdistan (nur erwähnt)

In Karl Mays erstem Band der Buchausgabe der gesammelten Reiseerzählungen des Orientzyklus', Durch die Wüste, reisen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar von den Weidegründen der Haddedihn nach Mossul.

Es war eine fürchterliche Hitze in Mossul. Ein Blick auf das Thermometer zeigte mir 116 Grad Fahrenheit[3] im Schatten, wenn ich mich zu ebener Erde befand. Ich hatte mich aber in einem jener Sardaubs (Keller) einlogiert, in denen die Bewohner dieser Stadt während der heißen Jahreszeit ihren Aufenthalt zu nehmen pflegen.[4]

Dort wollen sie die Pläne des Pascha von Mossul ausspionieren, wobei eine gelungene Zahnheilung sehr hilft. Kara Ben Nemsi erfährt dadurch auch, dass sich Amad el Ghandur, der Sohn von Scheik Mohammed Emin als Gefangener des Paschas in der Festung Amadijah befindet. Der Pascha gibt ihnen gute Reisedokumente und eine Begleitung von Khawassen unter der Führung des Buluk Emini Ifra mit.

Wegen der nahegelegenen Ruinen Ninivehs hofft der skurrile Sir David Lindsay, einen Fowling bull zu finden.

Mit dem verbrecherischen Makredsch von Mossul haben es die Freunde im 2. Band Durchs wilde Kurdistan zu tun.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Turkmenen (turkmen. Türkmenler) sind ein Turkvolk in Zentralasien als Bewohner von Turkmenistan; noch heute leben rund 2 Millionen Turkmenen im Irak
  2. Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 486.
  3. ungefähr 45° Celsius
  4. Karl May: Durch die Wüste. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, 11. Kapitel, S. 407.

Weblinks[Bearbeiten]