Dümar

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Route über Dummar

Dummar (arabisch: دمر) ist der flächenmäßig größte Stadtbezirk der syrischen Hauptstadt Damaskus. Er liegt an nordwestlichen Stadtrand.

Bis in das zwanzigste Jahrhundert hinein war Dummar ein eigenständiges Dorf, etwa sieben Kilometer nordwestlich von Damaskus in Syrien gelegen. Die Hauptroute von Damaskus nach Beirut sowie nach Tripoli führte über Dummar. Aufgrund seiner Lage im landschaftlich und geschichtlich interessanten Tal des Flusses Barada war es ein beliebter Ausflugsort für die Bewohner der Hauptstadt und die meisten abendländischen Besucher. Es war über einen etwa anderthalb- bis zweistündigen Ritt über den Höhenzug Jabal Qāsiyūn hinweg zu erreichen und es gab dort mehrere Kaffeehäuser, gleichsam Ausflugslokale.

Im neunzehnten Jahrhundert war Dummar nur von etwa 300 Menschen sunnitschen Glaubens[1] bewohnt, die recht bescheiden in Lehmhütten lebten, obwohl es inmitten fruchtbarer, gut bewässerter Böden lag, die eine reiche Landwirtschaft ermöglichten.[2]

bei Karl May[Bearbeiten]

Dümar
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Von Bagdad nach Stambul

Im Orientzyklus nimmt Kara Ben Nemsi nach einem kurzen Aufenthalt in Damaskus zusammen mit Halef, Jacub Afarah und den Dienern Sir David Lindsays, Bill und Fred die Verfolgung des Abrahim Mamur auf, der Jacub Afarah Juwelen von großem Wert gestohlen hat.

Hinter Kubbet en Nassr wendeten wir uns rechts gegen das Gehänge des Dschebel Rebach hin und erreichten den Engpaß Rabuh, von welchem aus es an den Wassern des Barrada nach Dümar ging, einem großen Dorfe, wo wir zum ersten Male Halt machten.
Mit Hilfe der Khawassen wurde der Vorsteher des Ortes geweckt, um Erkundigungen einzuziehen, und seinen Nachforschungen verdankten wir die Nachricht, daß am späten Nachmittag vier Reiter im Galoppe durch das Dorf geritten seien; unter ihnen ein grau gekleideter Inglis mit blauen Gläsern vor den Augen. Sie hatten den Weg nach Es Suk eingeschlagen, den auch wir ohne Verzug verfolgten.
[3]

In der Literatur und in den Karten wird der Ort überwiegend unter dem Namen Dummar genannt, abweichende Schreibweisen wie Dumar, Doumar oder Doummar sind äußerst selten. Lediglich Russegger schreibt "Dümar".[4] Hier wird erneut[5] deutlich, dass May das Werk Russeggers, das er auch besessen hat, als Grundlage für diesen Teil seines Werk verwendet hat.

Die arabische Aussprache des Ortsnamens liegt, übertragen auf die deutsche, zwischen "Dümmar" und "Dimmar". Russeggers und Mays Schreibweise kommt also für deutsche Leser der korrekten Aussprache am nächsten.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Diese Angabe ist nicht ganz uninteressant in einer Region, in der Sunniten, Schiiten, Maroniten, Drusen oder Katholiken jeweils in eigenen Dörfern lebten und in der sich die Religionen nur in größeren Orten mischten.
  2. (anonym): Die Umgebungen von Damaskus in: Das Ausland, 38. Jahrgang 1865, Augsburg
  3. Karl May: Von Bagdad nach Stambul Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 399-400.
  4. Russegger, Joseph: Reisen in Europa, Asien und Afrika. Erster Band. Zweiter Theil E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1843, S. 796-797.
    Inventar-Nr. KM0491[a] in Karl Mays Bibliothek.
  5. Siehe auch Artikel Kubbet en Nassr, Sebdani, Schijit und Sorheïr.