Rumelia

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Jurumleri ist ein Dorf von rund dreitausend Einwohnern in Nordmazedonien. Es gehört zur Gemeinde Gazi Baba, die wiederum einen Teil der Hauptstadt Skopje bildet, und liegt am Fluss Vardar.

In den Karten aus der Zeit des Osmanischen Reichs ist der Ort als Rumlia, Rumlja oder Urumli zu finden.[1]

bei Karl May[Bearbeiten]

Rumelia
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Durch das Land der Skipetaren

Reiseroute über Rumelia

Im Orientzyklus verfolgen Kara Ben Nemsi und seine Gefährten Halef, Omar und Osko die Verbrecher Manach el Barscha, Barud el Amasat, Mübarek und die beiden Aladschy, um durch sie zum Schut geführt zu werden.

Von Guriler kommend erreichen sie Rumelia:

Rumelia schien größer als Guriler zu sein. Es zog sich von der Straße bis an die Ufer des Flusses hinab. Der Wardar bot einen gefährlichen Anblick. Seine schmutzigen Wogen gingen hoch. Sie waren weit über die Ufer getreten und überschwemmten die anliegenden, mit Weiden bestandenen Wiesen. Jenseits des Flusses sahen wir die Eisenbahn. Es schien an dem Körper derselben gebaut zu werden. Wir sahen einen Bau-Zug langsam daherkommen. Zahlreiche Arbeiter waren mit Hacken und Schaufeln beschäftigt, und in der Nähe des Bahn-Dammes standen lange Bretterhütten, welche jedenfalls den Arbeitern zur einstweiligen Wohnung dienten.[2]

Im Wirtshaus von Rumelia erlauschen Halef und Osko, dass die Verfolgten zum Treska-Konak wollen, wodurch das nächste Ziel feststeht. Auf die darauf folgende Überquerung des Vardar in Rumelia bezieht sich das siebente und letzte Kapitel des Bandes Durch das Land der Skipetaren des Orientzyklus, „In Wassersnot.” Kara Ben Nemsi springt in die aufgewühlten Fluten, um eine Frau zu retten. Dadurch gewinnt er die Gunst der Bahnarbeiter und insbesondere deren Aufsehers, der der Ehemann der geretteten Frau ist. Dieser ordnet einen der Arbeiter, seinen Schwager, als Führer zum Treska-Konak ab. In Rumelia spielen auch zwei humoreske Episoden, die May nach der Dramatik der Vardar-Überfahrt einschiebt, nämlich der erste Genuss von Schweinefleich durch Halef und der untaugliche Versuch der Reparatur einer Hose durch einen selbsternannten Schneider.

Von Rumelia aus geht es nach Westen zum nächsten Handlungsort, dem Treska-Konak, einem fiktiven Ort.

Bei der Beschreibung der durch den europäschen Teil des Osmanischen Reichs führenden Reiseroute stützt sich Karl May hauptsächlich auf die Generalkarte der Balkanhalbinsel,[3] in der die Eisenbahnlinie Thessaloniki - Mitrovica dargestellt ist.

Hier in Rumlia beobachten seine Helden den Bau des zuerst fertig gestellten Streckenabschnitts von Thessaloniki nach Skopje (von May entsprechend seiner Karte Uskup genannt), der längs des Vardar errichtet wurde. Im Jahr 1871 waren die Arbeiten an dieser Teilstrecke bereits weit fortgeschritten und ihre Eröffnung war für Mitte 1872 geplant, erfolgte dann aber erst 1873. Daraus ergäbe sich eine Datierung dieser Episode auf ca. 1872, was jedoch im Widerspruch steht zu anderen zeitlich einzugrenzenden Passagen. Beispielsweise erblickt Kara Ben Nemsi nur wenige Tage später die Ruine des Kastells von Skutari, obwohl das Kastell erst am 20. Dezember 1874 zerstört wurde, als der Pulverturm durch einen Blitzeinschlag explodierte.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Die von May verwendete Namensvariante „Rumelia” konnte bisher nicht in Karten oder anderen Quellen gefunden werden. Trotz der meist sehr großen Sorgfalt, die May bei der Wiedergabe geografischer Bezeichnungen im Orientzyklus an den Tag legt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass er sich hier durch die Assoziation mit Rumelien (dem europäischen Teil des Osmanischen Reichs) irrt.
  2. Karl May: Durch das Land der Skipetaren. In: Deutscher Hausschatz in Wort und Bild, 14. Jahrgang 1887/1888, Heft 12, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, S. 516
  3. Handtke, Friedrich: Generalkarte der Balkanhalbinsel. C. Flemming, Glogau 1878. (Inventar-Nr. KK041 in Karl Mays Bibliothek)

Weblinks[Bearbeiten]