Wüste El Nahman

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wüste Nahman ist oder war eine äußerst selten gebrauchte Bezeichnung für ein Wüstengebiet, das im Südosten des heutigen Königreichs Saudi-Arabien liegt und einen Teil der Wüste Rub al-Khali bildet. Diese umfasst den gesamten Süden Saudi-Arabiens, den Norden Omans und Jemens sowie den Westen der Vereinigten Arabischen Emirate.

Die Wüste Nahman war der Rückzugsort der Wahhabiten nach ihrer Niederlage gegen die Osmanen und der Zerstörung ihrer Hauptstadt Diriyya (heute ein Vorort der saudi-arabischen Haupstadt Riad) im Jahr 1818.[1] Von hier aus verbreiteten sie ihre Lehre in Arabien und konnten Anfang des 20. Jahrhunderts in Kooperation mit der Familie Saud wieder zur Macht gelangen und den Wahhabismus zur Staatsdoktrin in Saudi-Arabien machen.

bei Karl May[Bearbeiten]

Wüste El Nahman
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Durch die Wüste

In „Durch die Wüste“, dem dritten Band des „Orientzyklus“ ist die Wüste Nahman der zeitweilige Aufenthaltsort einer Gruppe von Ausgestoßenen aus dem Stamm der Ateïbeh.
Nach den Abenteuern um Mekka wollen sie von hier aus versuchen, einen Stamm zu finden, der sie aufnimmt. Begleitet werden sie von Kara Ben Nemsi und seinem Gefährten Halef, der kurz zuvor Hanneh geheiratet hat, die Enkelin von Malek, dem Scheik dieser Gruppe der Ateïbeh.

Während Halef zunächst bei seiner jungen Frau in der Wüste Nahman bleibt, zieht Kara Ben Nemsi für einige Zeit allein weiter:

Ich war mit den Ateïbeh bis in die Wüste El Nahman gezogen, da ich es nicht wagen konnte, mich im Westen des Landes sehen zu lassen. Die Nähe von Maskat verlockte mich, diese Stadt zu besuchen. Ich that es allein und ohne alle Begleitung, besah mir seine betürmten Mauern, seine befestigten Straßen, seine Moscheen und portugiesischen Kirchen, bewunderte auch die beludschistanische Leibgarde des Imam und setzte mich endlich in eines der offenen Kaffeehäuser, um mir eine Tasse Keschreh munden zu lassen.[2]

May konnte den Namen dieser Wüste in dem von ihm auch sonst im ersten Band des Orientzyklus ausgiebig verwendeten Werk „Ein Aufenthalt bei dem Groß-Scherif von Mekka“ von Charles Didier finden.[3]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Didier, Charles: Ein Aufenthalt bei dem Groß-Scherif von Mekka Bernhard Schlicke, Leipzig 1862, S. 253.
    Inventar-Nr. KM0542 in Karl Mays Bibliothek.
  2. Karl May: Durch Wüste und Harem. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 317.
  3. Lieblang, Helmut: Im Schatten des Großherrn · Karl May, Charles Didier, von der Berswordt. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1999, Husum 1999.