Dschidda

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Dschidda
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Durch die Wüste
nur erwähnt in:
Im Lande des Mahdi I

Dschidda ist die wichtigste Hafenstadt Saudi-Arabiens am Roten Meer. Es liegt in der Provinz Hedschas. (Englische Transkription: Jiddah oder Jeddah; weitere Schreibweisen: Jidda, Jedda, Djidda, Djeddeh, Dschiddah)

Dschidda liegt am Roten Meer und bildet das Tor nach Mekka, dem religiösen Zentrum des Islam, welches etwa 72 km östlich im Landesinneren gelegen ist. Jährlich kommt ein sehr großer Pilgerstrom dort an, hauptsächlich aus Afrika, Indonesien und Pakistan. Anders als in Mekka wurden in Dschidda immer Besucher aller Religionen empfangen. In der örtlichen Bevölkerung finden sich viele Afrikaner, Perser, Jemeniten und Inder.

Dschidda wurde bis 1916 von den Türken verwaltet und war Teil des unabhängigen Hedschas. 1925 wurde es von Ibn Saud erobert. Der Ölreichtum brachte eine Expansion der Stadt und seines Seehafens mit sich. Die Stadtmauer wurde deshalb 1947 eingerissen und in den 1970er Jahren eine Entsalzungsanlage gebaut. Das neue Dschidda ist etwa drei Jahrhunderte alt, das alte Dschidda, ca. 19 km entfernt im Süden der modernen Stadt gelegen, wurde etwa 646 durch den Kalifen Uthman ibn Affan (644–656 n. Chr.) gegründet.

Es gibt zwei Erklärungen für den Namen. Nach einer Erklärung bedeutet Dschidda einfach nur "Seeküste", da die Stadt an der Küste liegt. Einige jedoch sprechen den Namen "Dschadda" aus, was "Großmutter" bedeutet, denn in der islamischen Tradition liegt in der Stadt das Grab von Eva. Das angebliche Grab wurde 1975 zubetoniert, da muslimische Pilger dort zu Eva beteten, was einen schweren Verstoß gegen die wahhabitische Interpretation des Islam darstellt.

Dschidda bei Karl May[Bearbeiten]

Dschidda ist eine ganz hübsche Stadt, und es scheint mir, als ob sie ihren Namen - Dschidda heißt >die Reiche< - nicht ganz mit Unrecht führe. Sie ist nach drei Seiten von einer hohen, dicken Mauer umgeben, welche Thürme trägt und von einem tiefen Graben beschützt wird. Nach dem Meere zu wird sie durch ein Fort und mehrere Batterien verteidigt. Die Mauer hat drei Thore: das Bab el Medina, das Bab el Yemen und das Bab el Mekka, welches das schönste ist und zwei Thürme hat, deren Zinnen von zierlich durchbrochener Arbeit sind. Die Stadt zerfällt in zwei Hälften, in die Nysf [4) Hälften] von Syrien und von Yemen; sie hat ziemlich breite, nicht sehr schmutzige Straßen und viele hübsche freie Plätze. Auffallend ist es, daß es hier sehr viele Häuser gibt, welche nach außen hin Fenster haben. Sie sind meist mehrere Stockwerke hoch, von guter Bauart und haben hübsche Bogenthüren, Balkons und Söller. Der Bazar läuft in der ganzen Länge der Stadt mit dem Meere |65B parallel und mündet in viele Seitenstraßen. Auf ihm sieht man Araber und Beduinen, Fellatah, Händler aus Basra, Bagdad, Maskat und Makalla, Egypter, Nubier, Abessynier, Türken, Syrer, Griechen, Tunesier, Tripolitaner, Juden, Indier, Malayen: - Alle in ihrer Nationaltracht; sogar einem Christen kann man zuweilen begegnen. Hinter der Mauer beginnt, wie bei den meisten Ortschaften Arabien's, sofort die Wüste und dort stehen die Hütten jener Leute, welche in der Stadt selbst keinen Platz finden.
Nicht weit von der Kaserne, welche in der Nähe des Bab el Medina liegt, befindet sich der Kirchhof, auf welchem das Grab unserer Stammmutter gezeigt wird. Dieses ist sechzig Meter oder beinahe neunzig preußische Ellen lang und trägt auf seiner Mitte eine kleine Moschee. (K. May in "Durch die Wüste" (Hausschatz-Fassung)

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