Salehiëh

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Route über Salehiëh

Aş Şāliḩīyah (arabisch: الصالحية) ist ein Stadtteil von Damaskus. Er liegt im Nordwesten am Rande der Stadt, längs des Höhenzugs Jabal Qāsiyūn (arabisch: جبل قاسيون).

Das Dorf Aş Şāliḩīyah ist im zwölften Jahrhundert u. Z. entstanden und war bis in das zwanzigste Jahrhundert hinein eigenständig; etwas mehr als zwei Kilometer trennten es von Damaskus. Seinen Namen erhielt es von einer auf dem Jabal Qāsiyūn stehenden Moschee, der Mesdschid Ebi-Salih.

Im neunzehnten Jahrhundert war es ein großes Dorf von sechs- bis achttausend Einwohnern, von denen die meisten türkischstämmig waren; es gab aber auch zahlreiche Kurden. Zu früheren Zeiten muss der Ort noch wesentlich größer gewesen sein, denn es gab eine sehr große Anzahl verfallener Häuser und Moscheen.[1]

bei Karl May[Bearbeiten]

Salehiëh
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Von Bagdad nach Stambul

In Damaskus sucht Kara Ben Nemsi nach Abrahim Mamur, der Jacub Afarah Juwelen von großem Wert gestohlen hatte. Die Suche führt ihn nach Salehiëh, wo er erfährt, in welche Richtung sich der Flüchtige gewandt hat.

Nun ritt ich in Salehiëh ein und erfuhr im Hause des Führers, daß der Inglis nach dem Thale von Sebdani gewollt habe. Der alte Abu Medschach war nur bis dahin gemietet worden. Dies war jedenfalls eine vorsichtige Manipulation des Dolmetschers, welcher dadurch eine etwaige Nachforschung erschweren wollte. Doch wußte ich nun genug und kehrte nach Damaskus zurück.[2]

Noch am selben Abend nimmt er zusammen mit Halef, Jacub Afarah und den Dienern Sir David Lindsays, Bill und Fred die Verfolgung wieder auf. Sie durchqueren dabei Salehiëh, wo sich Kara Ben Nemsi durch eine reichliche Gabe bei den dort lagernden Aussätzigen dafür bedankt, dass sie ihn auf die richtige Spur gebracht hatten.

Kara Ben Nemsi weiß hier noch nicht, wo die Verfolgung Abrahim Mamurs ihn hinführen wird, aber May schickt ihn auf eine Reise von Damaskus über Baalbek nach Tripoli; auf einem Weg, der schon seit mindestens zwei Jahrhunderten von vielen abendländischen Reisenden beschritten und beschrieben worden ist. Die wohl älteste detaillierte Beschreibung stammt von Henry Maundrell, der am 3. Mai 1696 am Nachmittag in Damaskus aufgebrochen und am 7. Mai spät abends in Tripoli eingetroffen ist. Bis auf Schijit nennt Maundrell dabei alle Orte, die auch May nennt.[3]

Diese Route verlässt Damaskus in nordwestlicher Richtung über Aş Şāliḩīyah, folgt dem Lauf des Flusses Barada aufwärts bis zu dessen Quellen, überquert den Antilibanon, führt über das in der Bekaa-Ebene liegende Baalbek zum Libanon-Gebirge und darüber hinweg nach Tripoli.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. von Kremer, Alfred: Topographie von Damaskus in: Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Classe. Sechster Band. Wien 1855 S. 24.
  2. Karl May: Von Bagdad nach Stambul Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 398.
  3. Maundrell, Henry: A Journey from Aleppo to Jerusalem, Theater, Oxford 1703 S. 131-138.