Kilissely: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sveti Nikole''' (mazedonisch Свети Николе) ist eine Stadt im Osten Nordmazedoniens, in der Hochebene Ovče Pole (von May mit dem früher üblichen Namen "Ebene Mustafa" bezeichnet) und Zentrum der gleichnamigen politischen Gemeinde.<br>
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'''Sveti Nikole''' (mazedonisch Свети Николе) ist eine Stadt im Osten Nordmazedoniens, in der Hochebene Ovče Pole (von May mit dem früher üblichen Namen „Ebene Mustafa“ bezeichnet) und Zentrum der gleichnamigen politischen Gemeinde.<br>
 
Von der  türkischen Bevölkerungsminderheit sowie in der Türkei wird die Stadt Kiliseli genannt, so wie sie zur Zeit der Zugehörigkeit zum [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] hieß.<br>
 
Von der  türkischen Bevölkerungsminderheit sowie in der Türkei wird die Stadt Kiliseli genannt, so wie sie zur Zeit der Zugehörigkeit zum [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] hieß.<br>
"Sveti Nikole" lässt sich mit "St. Nikolaus" übersetzen. Dies ist der Name einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, nach der die Stadt benannt wurde.
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„Sveti Nikole“ lässt sich mit „St. Nikolaus“ übersetzen. Dies ist der Name einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, nach der die Stadt benannt wurde.
  
 
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Im „''[[Orientzyklus]]''“ sind [[Kara Ben Nemsi]] und seine Gefährten auf der Suche nach dem [[Schut]], einem Verbrecheroberhaupt. In '''Kilissely''' erreichen sie, über [[Jerßely]] von [[Sbiganzy]] kommend, die Straße von Istib (heute Štip) nach [[Uskub]].<br>
 
Hier wohnt der reiche Türke [[Murad Habulam]], ein Mitglied der Räuberbande des [[Schut]]. Die Reisegesellschaft von [[Kara Ben Nemsi]] wird durch den verräterischen Schneider [[Suef (Weiczka)|Suef]], der sie seit Sbiganzy begleitet, in das Haus des Türken gelockt.
 
Hier wohnt der reiche Türke [[Murad Habulam]], ein Mitglied der Räuberbande des [[Schut]]. Die Reisegesellschaft von [[Kara Ben Nemsi]] wird durch den verräterischen Schneider [[Suef (Weiczka)|Suef]], der sie seit Sbiganzy begleitet, in das Haus des Türken gelockt.
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:''"Es ist ein sehr schöner Ort und liegt in der Ebene Mustafa, wo Alles, was das Herz begehrt, sehr billig und reichlich zu haben ist."
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:''"Acht Stunden."
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:::::::::::::::''"Gut, so bleiben wir in Kilissely."''<ref>Karl May: ''Durch das Land der Skipetaren. Reiseerlebnisse von Carl May.'' [[Karl May's gesammelte Reiseerzählungen|Gesammelte Reiserzählungen]], Band&nbsp;5, [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]] [[1892]], S.&nbsp;390.</ref>
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:''„Gut, so bleiben wir in Kilissely.''<ref>Karl May: ''Durch das Land der Skipetaren.'' In: [[Deutscher Hausschatz|Deutscher Hausschatz in Wort und Bild]], 14. Jahrgang 1887/1888, Heft 10, [[Verlag Friedrich Pustet]], Regensburg, S.&nbsp;428.</ref>
Sie alle sollen im "[[Turm der alten Mutter]]", der im Hof des Hauses steht, durch den Diener [[Humun]] vergiftet werden. Dank der Warnung durch Murad Habulams Dienerpaar [[Anka]] und [[Janik]] entgehen sie dem Anschlag und bestrafen die Schuldigen durch die [[Bastonade]].
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Sie alle sollen im [[Turm der alten Mutter]], der im Hof des Hauses steht, durch den Diener [[Humun]] vergiftet werden. Dank der Warnung durch Murad Habulams Dienerpaar [[Anka]] und [[Janik]] entgehen sie dem Anschlag und bestrafen die Schuldigen durch die [[Bastonade]].
  
 
Weil die verfolgten Verbrecher auch hier wieder entkommen können, geht die Verfolgung weiter. Der nächste Ort ist [[Guriler]], das ebenfalls an der Straße nach [[Uskub]] liegt.
 
Weil die verfolgten Verbrecher auch hier wieder entkommen können, geht die Verfolgung weiter. Der nächste Ort ist [[Guriler]], das ebenfalls an der Straße nach [[Uskub]] liegt.
  
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Alle realen geografischen Namen im europäischen Teil des Osmanischen Reichs, die May im „''Orientzyklus''“ verwendet, fand er in Friedrich Handtkes „''Generalkarte der Balkanhalbinsel''“,<ref>Handtke, Friedrich: ''Generalkarte der Balkanhalbinsel.'' C. Flemming, Glogau&nbsp;1878. (Inventar-Nr. KK041 in [[Karl Mays Bibliothek]])<br>[[Ralf Schönbach|Schönbach, Ralf]]: ''„Zu einem guten Kartenleser gehört schon Etwas...“. Die Quellen der Balkan-Romane Karl Mays''. In: [[Dieter Sudhoff]]/[[Hartmut Vollmer]] (Hrsg.): ''Karl Mays Orientzyklus.'' [[Karl-May-Studien Band 1]]. Igel Verlag Paderborn&nbsp;[[1991]], S.&nbsp;202–218. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/kms/kms01/202.htm Onlinefassung])</ref> die er in seiner Bibliothek hatte. Kilissely gehört jedoch zu den wenigen Ausnahmen, die von May leicht abweichend von dieser Karte geschrieben werden. Die Schreibweise ''Kilissely'' findet sich nur bei May, ansonsten heißt es ''Kilisseli'' (so in der Handtke-Karte) oder ''Kiliseli''.
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Aktuelle Version vom 4. März 2023, 16:01 Uhr

Sveti Nikole (mazedonisch Свети Николе) ist eine Stadt im Osten Nordmazedoniens, in der Hochebene Ovče Pole (von May mit dem früher üblichen Namen „Ebene Mustafa“ bezeichnet) und Zentrum der gleichnamigen politischen Gemeinde.
Von der türkischen Bevölkerungsminderheit sowie in der Türkei wird die Stadt Kiliseli genannt, so wie sie zur Zeit der Zugehörigkeit zum Osmanischen Reich hieß.
„Sveti Nikole“ lässt sich mit „St. Nikolaus“ übersetzen. Dies ist der Name einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, nach der die Stadt benannt wurde.

bei Karl May[Bearbeiten]

Kilissely
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Durch das Land der Skipetaren

Reiseroute über Kilissely
Turm der alten Mutter

Im „Orientzyklus“ sind Kara Ben Nemsi und seine Gefährten auf der Suche nach dem Schut, einem Verbrecheroberhaupt. In Kilissely erreichen sie, über Jerßely von Sbiganzy kommend, die Straße von Istib (heute Štip) nach Uskub.
Hier wohnt der reiche Türke Murad Habulam, ein Mitglied der Räuberbande des Schut. Die Reisegesellschaft von Kara Ben Nemsi wird durch den verräterischen Schneider Suef, der sie seit Sbiganzy begleitet, in das Haus des Türken gelockt.

„Und wo schlägst Du vor, daß wir die Nacht zubringen sollen?“
„In Kilissely; ich kenne dort den Wirt.“
„Wie lange ist bis dorthin zu reiten?“
„Von Jerßely vier starke Stunden.“
„Warum wählst du grad dieses Dorf?“
„Es ist ein sehr schöner Ort und liegt in der Ebene Mustafa, wo Alles, was das Herz begehrt, sehr billig und reichlich zu haben ist.“
„Wie weit ist es von dort bis Uskub?“
„Acht Stunden.“
„Gut, so bleiben wir in Kilissely.“[1]

Sie alle sollen im „Turm der alten Mutter“, der im Hof des Hauses steht, durch den Diener Humun vergiftet werden. Dank der Warnung durch Murad Habulams Dienerpaar Anka und Janik entgehen sie dem Anschlag und bestrafen die Schuldigen durch die Bastonade.

Weil die verfolgten Verbrecher auch hier wieder entkommen können, geht die Verfolgung weiter. Der nächste Ort ist Guriler, das ebenfalls an der Straße nach Uskub liegt.

Alle realen geografischen Namen im europäischen Teil des Osmanischen Reichs, die May im „Orientzyklus“ verwendet, fand er in Friedrich Handtkes „Generalkarte der Balkanhalbinsel“,[2] die er in seiner Bibliothek hatte. Kilissely gehört jedoch zu den wenigen Ausnahmen, die von May leicht abweichend von dieser Karte geschrieben werden. Die Schreibweise Kilissely findet sich nur bei May, ansonsten heißt es Kilisseli (so in der Handtke-Karte) oder Kiliseli.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Durch das Land der Skipetaren. In: Deutscher Hausschatz in Wort und Bild, 14. Jahrgang 1887/1888, Heft 10, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, S. 428.
  2. Handtke, Friedrich: Generalkarte der Balkanhalbinsel. C. Flemming, Glogau 1878. (Inventar-Nr. KK041 in Karl Mays Bibliothek)
    Schönbach, Ralf: „Zu einem guten Kartenleser gehört schon Etwas...“. Die Quellen der Balkan-Romane Karl Mays. In: Dieter Sudhoff/Hartmut Vollmer (Hrsg.): Karl Mays Orientzyklus. Karl-May-Studien Band 1. Igel Verlag Paderborn 1991, S. 202–218. (Onlinefassung)


Weblinks[Bearbeiten]